Bundes-Nachwuchschampionat Vielseitigkeit

Das Bundes-Nachwuchschampionat Vielseitigkeit ist ein wichtiger Meilenstein im Talentförderkonzept der Disziplin. Es stellt Anforderungen auf dem Niveau der Klasse A und schließt damit an die "Goldenen Schärpen" an. Erstmals hat es im Jahr 1989 stattgefunden.

Teilnehmen dürfen Junioren bis 16 Jahre auf Ponys oder Pferden. Die jugendlichen Reiterinnen und Reiter werden von ihren Landesverbänden für die Teilnahme nominiert. Es gibt in der Abteilung der Ponys und der Abteilung Pferde jeweils eine Mannschaftswertung, wobei ein Team aus drei bis fünf Reiterinnen oder Reitern besteht. Zusätzlich dürfen die Landesverbände Einzelpaare nominieren.

Das Bundes-Nachwuchschampionat Vielseitigkeit ist seit vielen Jahren in Warendorf zu Hause und wird auf dem Gelände des DOKR/Bundesstützpunkts ausgetragen. In diesem Jahr fand es vom 28. bis 30. Juli 2023 statt.

Beim Bundes-Nachwuchschampionat in Warendorf gewinnt Westfalens Ponyteam die Bronzemedaille, das Pferdeteam wird Sechster

Am Warendorfer Bundesstützpunkt fand am letzten Juli-Wochenende das bundesweite Nachwuchschampionat statt. Dabei traten die jungen Nachwuchstalente der Landesverbände in den Teilprüfungen Dressur, Springen, Gelände sowie Vormustern und Theorie an. Zu absolvieren war außerdem ein Fitnesstest. Der Pferdesportverband Westfalen hatte eine Pony-und eine Pferdemannschaft mit je fünf Paaren sowie insgesamt sechs Einzelpaare aufgestellt.

In der Ponymannschaft ritten Mayla Lynn Langer (RV Rhede-Krommert) mit Appelschnut, Wilma Ostholt (RFV Warendorf) mit Its Time Out, Clara Marie Schmitz (RFV Greven) mit Morton D, Imke Schlütter (RV Rhede-Krommert) mit Rathcline Dream und Mathilda van Dillen (PSV Steinhagen-Brockhagen-Hollen) mit Liechtenstein. Das von Stützpunkttrainerin Anna Roggenland betreute Team belegte in der Gesamtwertung den dritten Platz. Die beste Einzelleistung steuerte Mathilda van Dillen bei, die mit ihrem Pony Liechtenstein Dritte in der Einzelwertung wurde. Für eine hervorragende Runde im Gelände hatte das Paar die Note 8,7 erhalten, die mit dem Koeffizienten 5 zur Gesamtnotensumme von 124,7 beitrug. Paul Suttorp vom RV Alverskirchen-Everswinkel und seine Mary Poppins belegten Platz fünf, sie waren als Einzelreiter am Start (122,6).

Bei den Junioren auf Pferden rangierte das Westfalenteam in der Gesamtwertung auf dem sechsten Platz. In der Mannschaft ritten Lena Sophie Jankord (RFV "St. Georg" Saerbeck) mit Coralie, Luise Marek (RV Sundern-Spexard) mit Feline, Anna-Lena Oelrich (RFV "St. Georg" Saerbeck) mit Diva, Lenja Papenfuss (ZRFV Kamen) Quintessenz AD sowie Lukas Wilhelm Sühling (RV Rhede-Krommert) mit Allnightparty.

Das von Jutta Briel betreute Team hatte bereits vor der abschließenden Prüfung im Gelände auf dem sechsten Platz gelegen. An dieser Position hatten die tollen Leistungen im Gelände, darunter etwa der herausragende Ritt von Lukas Sühling, für den die Jury – bestehend aus Thies Kaspareit, Hans Melzer und Bettina Hoy – die Note 9,5 zückte, nichts mehr verändern können. Neuner-Noten im Gelände hatten auch die westfälischen Paare Lena-Sophie Jankord (9,4), Clara Prinz (9,3), Luise Marek und Elisabeth Schäfers (beide 9,0) erhalten. Clara Prinz und Elisabeth Schäfers waren als Einzelpaare unterwegs.

Als beste Westfälin in der Einzelwertung platzierte sich Clara Prinz vom RFV "Gustav Rau" Westbevern) mit Poupee de sucre. Die beiden wurden Fünfte. 129,3 Punkte hatte das Paar gesammelt. Eine Topten-Platzierung gelang außerdem Luise Marek (127,3) und Feline.

Beide Mannschaftsführerinnen zogen ein rundweg positives Fazit. Anna Roggenland, die sich im Pferdesportverband als Stützpunkttrainerin in der Pony-Vielseitigkeit engagiert, freute sich sehr über die Leistungen ihrer teils noch sehr jungen Schützlinge und den Bronzerang. Jutta Briel, die als Trainerin für Talentförderung im Pferdesportverband Westfalen tätig ist, zollte besonders den Leistungen Respekt, die Westfalens Junioren auf der Geländestrecke gezeigt hatten. „Viele Paare sind noch recht jung und gehören auch im kommenden Jahr noch zu der Zielgruppe, die für das Nachwuchschampionat in Frage kommen“, freut sich die Trainerin über die Zukunftsperspektiven, die beim Nachwuchschampionat 2023 an vielen Stellen durchgeblitzt waren.

Alle Informationen zum Bundes-Nachwuchschampionat in der Vielseitigkeit

Prüfungsanforderungen und Bewertung

Das Bundes-Nachwuchschampionat wird im Rahmen einer Kombinierten Prüfung Klasse A** ausgetragen. Es besteht für Ponys und Pferde aus den Teilprüfungen Theorie, Vormustern, Dressur, Stil-Geländeritt und Stil-Springprüfung. Hinzu kommt ein Sport-Fitnesstest für die Reiterinnen und Reiter.

Dressurprüfung Klasse A*

Aufgabe VA 2 (auswendig, Viereck: 20x40m)

Stil-Geländeritt Kl. A**

12 bis 15 Hindernisse
Länge: ca. 1.200 m, Tempo: 400 m/min

Stil-Springprüfung Kl. A**

Stil-Springprüfung mit Standardanforderungen, Tempo: 350 m/min.

Vormustern

Für das Vormustern gem. FN-Merkblatt erhält jeder Teilnehmer eine Note zwischen 0 und 10

Theorie-Test

Der Multiple-Choice-Test besteht aus 20 Fragen, für deren richtige Beantwortung es je 0,5 Punkte gibt. Die maximale Punktsumme beträgt 10,0. Es wird je Mannschaft ein Bogen in Teamwork gelöst und ausgefüllt. Einzelreiter*innen werden per Los zu Vierer- oder Fünfergruppen zusammengestellt. Die Fragen beziehen sich auf die Richtlinien für Reiten und Fahren Band 1. Der Fragebogen beinhaltet u.a. Fragen zur Pferdehaltung, zu Anti-Doping/Medikation und Reitlehre.

Sport-Fitnesstest

Zu Absolvieren sind 3000 m - Laufstrecke in maximal 20 Minuten
Für den Fitnesstest erfolgt keine Bewertung. Teilnehmer:innen, die die Strecke nicht in den vorgesehenen 20 Minuten bewältigen, scheiden von der Teilnahme an den weiteren Teilprüfungen aus.

Bewertung

Für die Gesamtwertung (Mannschaftswertung und Einzelwertung) werden die Teilprüfungen mit den folgenden Koeffizenten multipliziert und anschließend addiert: