Deutsche Jugendmeisterschaften in der Vielseitigkeit

Mit einer Silbermedaille im Gepäck kamen die westfälischen Junioren von den Deutschen Jugendmeisterschaften in Luhmühlen zurück, dazu kamen drei weitere Plätze unter den ersten 13. Linn Klümper als einzige Junge Reiterin landete auf Platz neun.

Glück und Pech lagen allerdings eng beieinander, denn auf der Ehrenrunde kam die frisch gebackene U18-Vizemeisterin Pia-Sophie Schreiber (RV Rhede-Krommert) aus dem Sattel und zog sich beim Landen einen Armbruch zu. Noch kurz zuvor war die Freude groß gewesen. „Eigentlich war mein Ziel eine gute Dressur, eine gute Nullrunde im Gelände und ein gutes Springen zum Abschluss“, sagte sie. „Nach Dressur und Gelände lag ich noch auf Platz vier und wäre damit auch schon zufrieden gewesen. Am Ende Zweite zu werden, ist schon sehr sehr toll!“ Ihr Meisterschaftspferd Cliemann, einen neunjährigen Hannoveraner (v. Carridam) aus dem Besitz von Arne Bergendahl, reitet sie erst ein halbes Jahr und war in dieser Zeit bereits Westfälische Meisterin und Fünfte beim Preis der Besten. „Er ist der beste Partner, kämpft immer mit und macht alles mit. Er ist immer sehr gechillt, weiß aber genau, wann er loslegen und performen muss – und das macht er immer im richtigen Augenblick“, schwärmte sie.

Mit insgesamt 48 Teilnehmern war die Junioren-DM so stark besetzt wie schon lange nicht mehr. Von Anfang an lag das Feld jedoch dicht beieinander, jeder Hindernis- aber auch Zeitfehler hatte sofort Veränderungen in der Rangierung zur Folge. Das wirkte sich nicht nur positiv für Pia-Sophie Schreiber aus, die am Ende lediglich Mannschaftseuropameisterin Pita Schmid mit Favorita V den Vortritt lassen musste, sondern auch für Lena Jankord (RFV "St. Georg" Saerbeck). Sie konnte sich mit ihrer Coralie von Rang 13 auf Platz fünf vorarbeiten. Im vergangenen Jahr war sie noch Sechste. „Ich bin sehr zufrieden. Es ist doch ein schönes Gefühl, wenn man sich von etwas aus der Mitte nach vorne arbeiten kann als andersherum. Man hofft natürlich immer, dass so etwas dabei herauskommt, aber erwarten tut man das nicht. Ich freue mich sehr, dass es so geklappt hat“, sagte sie zu ihrem Abschneiden. Als dritter Junior der Westfalen beendete der auch erfolgreiche Vierkämpfer Lukas Wilhelm Sühling (RV Rhede-Krommert) mit seinem erst achtjährigen Allnightparty die DJM auf Platz zwölf. Ebenfalls fehlerfrei im Gelände blieb Luise Marek (RV Sundern-Spexard) mit Feline. Sie beendete sie nach einem Abwurf im Springen ihre DJM-Premiere auf Platz 13.

„Es war schon eine anspruchsvolle Prüfung. Man hat auch gesehen, dass es hier und da eine Verweigerungen gab, aber insgesamt waren es gute Paare und gute Bilder“, sagte Jutta Briel, die zusammen mit Clemens Nachtigall die westfälischen Reiter betreute. „Das Niveau hat sich erfreulich verbessert, man merkt, dass überall an der Vorbereitung gearbeitet wurde. Erfreulich war außerdem, dass es im Kurs zahlreiche Alternativen gab, auf die die Reiter ausweichen konnte. Auch wenn nicht alle unsere Reiter fehlerfrei im Gelände geblieben sind, haben alle ein gutes Bild abgegeben und haben viel dazugelernt.“

Etwas Pech hatte Linn Klümper, die einzige Junge Reiterin aus Westfalen, die in der Dressur noch Rang fünf belegte. Im Gelände lief ihr Candyman direkt an Hindernis fünf vorbei, einer auf gebogener Linie anzureitenden Triplehecke. Damit befand sie sich zwar in guter Gesellschaft, denn gerade auch einigen der Mitfavoriten hatten hier ihre Probleme. Für Linn bedeutete das allerdings nicht nur 20 Strafpunkte. Ärgerlicherweise verpasste sie damit auch das erforderliche Qualifikationsergebnis für die Europameisterschaften.

Deutsche Jugendmeisterschaft Vielseitigkeit - eine Silbermedaille und viele gute Leistungen des Westfalenteam

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