Westfälische Jugendmeisterschaften Dressur & Springen 2025

Hannah Charlotte Isbruch, Josefine Maria Freudenberger, Maximilia Osterhoff, Hannes Huthwelker, Phelina Morzynski und Felix Merschformann sind die neuen Westfalenmeisterinnen und Westfalenmeister.

Münster (PV). Der Reit- und Fahrverein Roxel war Gastgeber der Westfälischen Jugendmeisterschaften 2025. Der engagierte Pferdesportverein, dessen Vereinsreitanlage am westlichen Rand der Stadt Münster liegt, feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Für Westfalens jugendliche Nachwuchstalente hatte das Organisationsteam um das Turnierleitertandem Christian Gäher und Daniela Waldmann ein professionell geplantes und liebevoll durchgeführtes Turnier organisiert, für das von allen Seiten positives Feedback zu hören war. So unterstrich es Rudolph Herzog von Croÿ, Präsident des Pferdesportverbandes Westfalen, der den Gastgebern in seinem Grußwort herzlich dankte und seinen Dank gleichermaßen an die Eltern der jungen Sportlerinnen und Sportler richtete, denn ohne deren unermüdliche Unterstützung ist die reiterliche Talentförderung schlicht nicht möglich.

Über die sehr guten sportlichen Rahmenbedingungen freuten sich nicht nur Landestrainer und Sichtungsgremien, sie beflügelten vor allen Dingen auch die Athletinnen und Athleten zu hervorragenden Leistungen.

Dressur - Pony: Hannah Charlotte Isbruch ist Westfalenmeisterin

„Der kleine Champion“: Auf diesen Namen hört Hannah Charlotte Isbruchs Fuchspony. Zurecht, denn die beiden waren in Roxel von Beginn an auf Goldkurs. In der ersten Wertung, in der die internationale Mannschaftsaufgabe für Ponyreiter verlangt wurde, erreichten das Paar 73,803 Prozent. Lag ihnen hier noch der spätere Silbermedaillengewinner Mats Buck dicht auf den Fersen, so distanzierte die Bundeskaderathletin in der zweiten Wertung und in der finalen Kür die Mitkonkurrenten deutlich. 74,268 Prozent erreichten sie in der zweiten Wertung, der FEI-Einzelwertungsaufgabe, 77,958 Prozent waren es in der Kür. Mit einer Ergebnissumme von 226,03 gewannen Hannah Charlotte Isbruch und Der kleine Champion alle drei Wertungsprüfungen und wurden unangefochten Westfalenmeister 2025. Neuer Vize-Meister ist Mats Buck vom RV Nottuln. Mit Assenmacher’s Gentleman erritt der 15-jährige Vorjahressieger des Deutschen Ponyderbys in seinem letzten Ponyjahr eine Ergebnissumme von 217,50. Über die Bronzemedaille freute sich Lynn Sophie Soddemann vom ZRFV Coesfeld-Lette (215,50). Im Sattel von Muscle Beach glänzte sie mit konstant guten Leistungen und lieferte in jeder Wertungsprüfung das drittbeste Ergebnis des gesamten Starterfeldes.

Springen - Pony: Gold für Josefine Maria Freudenberger

In einem kleinen Starterfeld mit insgesamt elf Paaren kämpften Westfalens Pony-Springreiter um die Medaillen. Am besten gelang das Josefine Maria Freudenberger vom Landw. RV Kalthof, die mit ihrem Erfolgspony Crazy Cinderella unterwegs war. Den beiden unterlief während der gesamten Meisterschaft kein einziger Fehler. Nach zwei dritten Plätzen in der ersten und zweiten Wertungsprüfung sicherte sich das Paar den Sieg im Finale, einer Ponyspringprüfung Klasse M* mit zwei Umläufen, und freute sich zurecht über den obersten Platz auf dem Siegerpodest. Neue Vize-Meisterin wurde Marie Deipenbrock vom RFV „St. Georg“ Werne, die mit Minerva’s Coco LS unterwegs war. Sie war ebenso wie Bronzemedaillengewinner Joost Fallenberg (PSV Wessenhorst) in der ersten und zweiten Wertung ohne Fehler geblieben und musste lediglich im Umlauf des Finalspringens einen Hindernisfehler hinnehmen. Auf Grund dieses Gleichstandes kam es zu einem Stechen um Silber und Bronze. Hier fehlte dann leider Joost Fallenberg und seinem Big Star TF das nötige Quäntchen Glück und ausgerechnet am letzten Sprung fiel eine Stange, während Marie Deipenbrock erneut eine fehlerfreie Runde gelang. Die Zeit hätte für Joost Fallenberg für Silber gereicht. Das Nachsehen hatte Titelverteidiger Malte Merschformann, der in diesem Jahr Vierter wurde.

Dressur – Junioren: Gelungener Umstieg und Sieg für Maximilia Osterhoff

Schon im Vorjahr war sie Westfalenmeisterin geworden, seinerzeit jedoch im Sattel ihres Ponys Mr. Handsome. Dass ihr der Umstieg in das Juniorenlager bestens gelungen war, unterstrich Maximilia Osterhoff von der TG Silverthof nun mit einem Start-Ziel-Sieg, der die Sechzehnjährige unangefochten zur Goldmedaille trug. Im Sattel von HP Tiramisu hatte die Juniorin aus Herten alle drei Wertungsprüfungen für sich entscheiden können. Ihre Ergebnissumme: 218,19. Vereinskollegin Jana Nöfer folgte mit 212,55 auf dem Silberrang. Mit Blacky war sie mit dem drittbesten Ergebnis (69,234) aus der ersten Wertung gekommen, tags darauf und auch in der finalen Kür belegte sie jeweils den zweiten Platz (69,605 und 73,708). Die Bronzemedaille ging an Carla Thees-Ovelgönne vom ZRFV Lienen, die mit dem Oldenburger Hengst Vivaldon im Viereck unterwegs war (208,65).

Springen – Junioren: Neuer Titel für Hannes Huthwelker

Auch bei der Entscheidung der Junioren im Springen ging die Goldmedaille an einen Reiter, der bereits im Vorjahr eine Siegerschärpe erhalten hatte. Mit seinem Erfolgspferd Quinn war Hannes Huthwelker vom ZRFV „Lützow“ Selm-Bork-Olfen 2024 Sieger im Westfälischen Nachwuchs-Championat geworden. Nun zeigen die beiden, dass sie nahtlos im Juniorenlager anknüpfen konnten. Als einziges Paar absolvierten sie alle Parcoursrunden ohne Spring- und Zeitfehler und freuten sich erneut über einen Titelgewinn. Vize-Westfalenmeister wurde Frieda Heinrich vom RFV „von Nagel“ Herbern mit Bee Gee (6,28) vor Finja Mayleen Neubauer vom RV Hellforth mit Dakota (6,67), die 2024 in ihrem letzten Ponyjahr erfolgreich ihren Titel als Deutsche Meisterin verteidigt hatte.

Dressur – Junge Reiter: Phelina Morzynski gewinnt die Westfalenmeisterschaft

Im Medaillenkampf um die Meisterschaft der Jungen Reiter fehlten in diesem Jahr einige Paare, die Deutschlands Farben bei den Europameisterschaften vertreten und bereits auf der Anreise dorthin waren. So verblieb ein Starterfeld mit 16 Paaren, das sich den drei Wertungsprüfungen der Klasse S stellte. Die spätere Westfalenmeisterin Phelina Morzynski vom RV Isselhorst-Holtkamp war zunächst mit zwei Pferden angetreten, hatte die erste Wertung mit Fair Play gewonnen (70,702 Prozent) und mit ihrem Meisterpferd Sacre Fleur den dritten Platz belegt (70,000 Prozent). Dazwischen rangierte Luisa Sophie Duen, die in ihrem ersten Junge-Reiter-Jahr weiterhin mit Goldberg, ihrem vierbeinigen Partner aus der Juniorenzeit unterwegs war. Der Wechsel in die nächsthöhere Altersstufe war den beiden gut gelungen, denn sie erreichten auch in der zweiten Wertung das zweitbeste Ergebnis (71,053) hinter Phelina Morzynski, diesmal mit Sacre Fleur. Die finale Kür am Sonntag gewann ebenfalls Phelina Morzynski (76,459) mit Sacre Fleur, die damit ein Gesamtergebnis von 217,60 verbuchte. Goldberg und Sophie Luisa Duen erzielten 215,72 als Ergebnissumme und das bedeutete die Silbermedaille in der Meisterschaft. Bronze ging an Mette Schön, die das rein ostwestfälisch besetze Podium komplettierte. Die Reiterin vom RFV „von Bismarck“ Exter war mit ihrer bewährten Schimmelstute Maditah im Viereck unterwegs (213,99).

Springen – Junge Reiter: Felix Merschformann siegt im U21-Lager

Es liegt ein wenig in der Natur der Sache, dass die Starterfelder in der Altersstufe der Jungen Reiter (U21) Schwankungen unterliegen. Schließlich ist die Verweildauer in dieser Stufe schnell passé und zum Ende des letzten Jahres waren etliche Reiterinnen und Reiter, die über viele Jahre Westfalens Farben etwa bei der Deutschen Jugendmeisterschaft vertreten hatten, dieser Altersstufe entwachsen. So traten in Roxel insgesamt 15 Paare in den Wettkampf um die Medaillen, wobei einige Reiter zunächst mit zwei Pferden unterwegs waren. Am Ende gab es einen Überraschungssieger. Felix Merschaformann vom RV Nottuln war mit dem erst siebenjährigen Westfalen Duke angetreten und der machte seine Sache ganz hervorragend. Ohne Springfehler und mit der zweitschnellsten Zeit absolvierten die beiden eingangs das Zeitspringen. Am Folgetag belegte das Paar in der zweiten Wertungsprüfung, einer Springprüfung der Klasse S* (140 cm) erneut den zweiten Platz. Der Sieg von im Finalspringen beendete schließlich das Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich Marlene Becker und Felix Merschformann bis dahin geliefert hatten. So heißt der neue Westfalenmeister Felix Merschformann und Marlene Becker (RV Albersloh) wurde mit Camelot Westfälische Vize-Meisterin. Die Bronzemedaille gewann Max Merschformann vom RV Osterwick, der ein Cousin von Felix Merschformann ist.

Wie schon bei den Nachwuchs-Championaten zogen die westfälischen Landestrainer ein positives Fazit. Mit Blick auf die Deutschen Jugendmeisterschaften, die vom 21. bis 24. August in Aachen stattfinden, kann der Pferdesportverband Westfalen seine zugestandenen Quoten in der Dressur und im Springen erfüllen und ein entsprechendes Kontingent an Athletinnen und Athleten entsenden.

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Westfälische Jugendmeisterschaften 2025 sind entschieden

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