Reiten und Voltigieren an der Uni

Studierende der TU Dortmund machen Bekanntschaft mit den Möglichkeiten des Pferdesports in Schulen

Münster/Dortmund (PV). „Pferde und Pferdesport in der Schule“. Unter diesem Titel bot das Vorlesungsverzeichnis der Technischen Universität Dortmund seinen Lehramts-Studierenden im Fach Sport ein besonderes Praxisseminar an. In der Vergangenheit gehörte das Angebot bereits mehrfach zum Programm des Instituts für Sport und Sportwissenschaft. Doch wie nahezu alle Präsenzveranstaltungen musste es pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren pausieren. Als es im Juni wieder stattfinden durfte, hatten sich gleich 16 Studierende in die Teilnehmerliste eingetragen, überwiegend ohne Vorerfahrungen im Pferdesport. Sie erwartete ein abwechslungsreiches Programm, das von Dr. Meike Riedel als Mitarbeiterin des Sportinstituts und Lina Otto als Lehrbeauftragte für diese Veranstaltung durchgeführt wurde.

„Unser wichtigstes Ziel war es, den Studierenden eine Idee zu vermitteln, wie besonders für Grund- und Förderschulen, aber auch für die Klassen 5 und 6 eine Kooperation mit einem Pferdesportverein oder einer Reitschule funktionieren kann“, erläutert Meike Riedel die Intention. Dabei geht es nicht gleich darum, dass die Studierenden die Maßnahme komplett selbst durchführen sollen. Möglich wäre das auch nur dann, wenn sie entsprechend der NRW-Erlasslage mindestens über eine Trainer C-Lizenz im Pferdesport verfügen. „Die Studierenden lernen jedoch in dem Seminar, wie sie eine Kooperation initiieren und gemeinsam mit einer lizenzierten Fachkraft durchführen können“, erklärt Meike Riedel. „Dazu schauen wir verschiedene und typische Umsetzungsmöglichkeiten an, die im schulischen Zusammenhang wertvoll und üblich sind“. Typische Organisationsformen sind beispielsweise:

  • Bewegungs-, Sport- und Spielangebote im Offenen Ganztag 
  • sonderpädagogische Förderangebote
  • inklusive Angebote
  • fächerübergreifende Angebote (z.B. Sachkunde- oder Deutschunterricht)
  • Talentförderangebote
  • Aktionstage oder Projektwochen

Zwei besonders eindrucksvolle Höhepunkte hielt das Seminar bereit. Bei dem Angebot einer Gesamtschule in Lünen durfte die Teilnehmergruppe Henrike Struck über die Schulter blicken. Die Leiterin der Maßnahme, die beim Zentrum für Therapeutisches Reiten der AWO Werkstätten Dortmund ihre Heimat hat, ermöglichte einen ganz konkreten Einblick in die vielfältigen Fördermöglichkeiten, die mit dem Einsatz des Pferdes verbunden sind.

Schließlich stand als krönender Abschluss die eigene Selbsterfahrung mit und auf dem Pferd auf dem Programm. Zwei Tage war die Gruppe auf dem Gelände der westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster zu Gast. Das Umfeld und die Pferde erlaubten den Studierenden wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse zu den Gestaltungsmöglichkeiten von Schulkooperationen.  Dazu gehörte das Kennenlernen der Pferdesportanlage als Bildungsort, verschiedene Führparcours und Bewegungsaufgaben sowie das Reiten mit und ohne Sattel. Ein besonderes Erlebnis war ein geführter Ausritt mit Wasserquerung auf dem großzügigen Geländeplatz. Besonders in Erinnerung behalten die Studierenden vielleicht auch die Voltigierspiele und die Erfahrung, einmal auf einem gut geschulten Voltigierpferd Platz zu nehmen. Möglich gemacht hatte das die Voltigierabteilung des RV Handorf-Sudmühle, die mit den Pferden Ardor und Con Chello zur Westfälischen Reit- und Fahrschule gekommen waren. „Es war schön zu sehen, wie begeistert und glücklich die Studierenden waren, nachdem sie sich getraut haben, eine Runde auf dem großen Con Chello zu galoppieren.“, freute sich Kerstin Bock, die das Projekt als Longenführerin unterstützt hatte.

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