DJM 2025: Ein Titel und drei weitere Medaillen

Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Dressur und im Springen gelingen Westfalens Reiterinnen und Reitern zahlreiche gute Platzierungen. Medaillen sicherten sich die Ponyreiter in der Dressur und im Springen. Zum krönenden Abschluss des Turniers wurde Marlene Becker neue U21-Meisterin im Springen.

Aachen (PV). In Aachen reiten - davon träumen vermutlich alle Reiterinnen und Reiter gelegentlich. Für die besten Nachwuchstalente der Landes-Pferdesportverbände ging dieser Traum in gewisser Weise in Erfüllung. Zwar fanden die Prüfungen nicht im großen Springstadion statt, doch das Dressurstadion war einbezogen und auch die vierbeinigen Sportler waren in den gleichen Ställen untergebracht, in denen die Pferde beim jährlichen CHIO ihr Heu mümmeln. Beste sportliche Bedingungen also, und die westfälischen Landestrainer Klaus Reinacher und Knut Wingender durften sich über viele gute Leistungen ihrer Schützlinge freuen.

Springen-Ponys: Malte Merschformann und Luna Hagedorn gewinnen Silber und Bronze

In einem spannenden Stechen der vier Paare, die sich im Verlauf der drei Wertungsprüfungen keinen einzigen Springfehler erlaubt hatten, entschieden sich die Deutschen Pony-Springmeisterschaften 2025. Gleich zwei westfälische Paare hatten sich dafür einen Startplatz erkämpft. Als erste Starterin legte Luna Hagedorn vor. Mit Balthazar de Bordes gelang der Reiterin vom Riding Club Gütersloh erneut eine fehlerfreie Runde. Ihre Zeit: 37,75. Die Führung musste die Ostwestfälin allerdings direkt wieder abgeben, an Brianne Beerbaum, die den Stechparcours mit der Schimmelstute Sucato in 36,47 Sekunden absolvierte. Max Merschformann vom RV Osterwick kannte also die Messlatte, als er mit Hiroshima de Feyele als dritter Starter in den Parcours einritt. Den beiden gelang eine weitere schnelle Nullfehler-Runde, die Uhr blieb bei 37,64 Sekunden stehen. Das bedeutete vorerst den Silberrang. Nun lag es in der Hand der letzten Starterin, Hannah Blandfort aus dem Rheinland mit Karim van Orchid. Eine kleine Irritation verhinderte eine Nullrunde der beiden, die sich damit an vierter Stelle platzierten. Für Malte Merschformann bedeutete das die Silbermedaille, Luna Hagedorn freute sich über Bronze. Die Goldmedaille gewann Brianne Beerbaum aus dem Landesverband Hannover. Ihr Schimmelpony Sucato hatte bereits 2024 und 2023 seinen Anteil zur Goldmedaille beigetragen, seinerzeit unter dem Sattel von Finja Mayleen Naubauer, die in beiden Jahren den Titel für den Landesverband Westfalen gewonnen hatte. Marie Deipenbrock vom RFV "St. Georg" Werne belegte mit Minerva´s Coco LS den neunten Platz in der Deutschen Jugendmeisterschaft.

Springen-Children: Mia Meinert und Luisa Brocks auf den Plätzen zehn und elf

Als ergebnisbeste Westfälin war Luisa Charlotte Brocks mit einer bis dahin makellosen Vorleistung im zweiten Umlauf des Finalspringens an den Start gegangen. Mit ihrer Westfalenstute Cordijana hatte das erst zwölfjährige Nachwuchstalent vom RV Waltrop insofern die Chance, erneut in den Kampf um die Medaillen einzugreifen. Doch dann kam es am überbauten Wassergraben ausnahmenweise zu einem kleinen Missverständnis und die beiden überwanden dieses Hindernis erst im zweiten Anlauf fehlerfrei. In der Folge kam dann ein weiterer Punkt für eine Zeitüberschreitung hinzu. So beendete die Vorjahres-Bronzegewinnerin die DJM 2025 auf dem elften Platz der Meisterschaftswertung. Punktgleich wurden Mia Meinert von RFV "von Bismarck" Exter und ihr Cool Fox HR Zehnte der Gesamtwertung. Diese beiden hatten die erste und zweite Wertung ebenfalls ohne Fehler absolviert. Im Finale erhielten sie einen Zeitfehlerpunkt im ersten Umlauf, im zweiten Umlauf kamen vier Punkte für einen Hindernisfehler hinzu.

Springen-Junioren und Junge Reiter: Marlene Becker ist Deutsche Meisterin (U21)

Traditionell bildet das Finale der Jungen Reiter den Abschluss der Springentscheidungen jeder Deutschen Jugendmeisterschaft. Aus dem Pferdesportverband Westfalen hatten sich Marlene Becker (RV Albersloh) mit Camelot und Max Merschformann (RV Osterwick) mit Stonsdorfer für das Finale der besten 20 Paare qualifiziert. Beide hatten die vorausgehenden Wertungsprüfungen ohne Springfehler absolviert und gingen von Rang sechs und vier der Zwischenwertung in das Finale. In der Springprüfung der Klasse S*** mit zwei Umläufen gelang es dann einzig Marlene Becker den Parcours in beiden Umläufen fehlerfrei und in der erlaubten Zeit zu bewältigen. Damit sicherte sich die 20-jährige aus Sendenhorst die Goldmedaille und den Titel in der Deutschen Meisterschaft 2025 vor Magdalena Steinle (LV Berlin-Brandenburg) und Romy Rosalie Tietje (LV Schleswig-Holstein). Max Merschformann und Stonsdorfer beendeten die DJM auf dem siebten Platz, die beiden verzeichneten nach drei springfehlerfreien Runden einen Abwurf im zweiten Umlauf und je einen Zeitstrafpunkt.

Bei den Junioren landeten Hannes Huthwelker (ZRFV „Lützow“ Selm-Bork-Olfen) mit Quinn und Lutz Gripshöver (RFV „St. Georg“ Werne) mit Castellino als ergebnisbeste Teilnehmer aus dem Westfalenteam auf den Plätzen 14 und 18 der Meisterschaftswertung.

Dressur-Ponys: Bronze für Hannah Charlotte Isbruch

Mit ihrem Erfolgspony Dabia Dior NRW sicherte sich Hannah Charlotte Isbruch von der RG Ober-Castrop die Bronzemedaille hinter den beiden Rheinländerinnen Madlin Tillmann und Leni-Sophie Gosmann. Gemeinsam mit Maya Victoria Irene Wächter hatten die Bundeskaderathletinnen Anfang des Monats in Le Mans Mannschaftsgold bei der Pony-Europameisterschaft gewonnen. Bei der DJM in Aachen unterstrichen sie ihre Form und ließen ihre späteren Podiumsplätze bereits in der ersten Wertungsprüfung erahnen. Auch in der zweiten Wertung blieb die ausgemachte Platzierungsreihenfolge unverändert. In der abschließenden Kür schoben sich zwar Lilly von Helldorf und Maya Victoria Irene Wächter zwischen die beiden führenden Rheinländerinnen und Hannah Charlotte Isbruch, doch das konnte die Medaille der Westfälin aus dem Ruhrgebiet nicht mehr gefährden. Mit insgesamt 223,408 Punkten und der Bronzemedaille beendete die 16-Jähringe in ihrem letzten Ponyjahr die Deutsche Jugendmeisterschaft 2025. Mats Buck (RV Nottuln), ebenfalls im letzten Ponyjahr unterwegs, wurde mit Assenmachers Gentleman NRW fünfter der Gesamtwertung (217,729). Lynn Sophie Soddemann (214,694) und MuscleBeach belegten Platz acht.

Bundes-Nachwuchschampionat Dressur: Charlotte Schneider wird Vierte

Beim Bundes-Nachwuchschampionat Dressur, dem „Liselott-Rheinberger-Nachwuchsförderpreis“, zogen gemäß Ausschreibung die drei besten Paare aus den beiden Qualifikationen in das Finale mit Pferdewechsel ein. Insofern war es zwar ein undankbarer, doch gleichzeitig sehr erfreulicher vierter Platz, mit dem Charlotte Schneider von der TG Silverthof und ihre Westfalenstute Da Lina S.B. das Bundes-Nachwuchschampionat 2025 beendeten. 155,420 betrug die Punktsumme des Paares aus den Wertungsprüfungen. Lea Brügger (RFV „St. Hubertus“ Ascheberg) mit Freixenet (146,351) und Janne Bremer (RZFV Ennigerloh-Neubeckum) mit Quila (145,650) belegen die Plätze zehn und elf.

Dressur Junioren und Junge Reiter: Topten-Platzierungen für das Westfalenteam

Mit drei Topten-Platzierungen glänzten Westfalens Juniorinnen auf dem Aachener Dressurviereck. Allen voran belegte Viktoria von Braunmühl, die für den RFV Ostbevern startet, mit DSP First Class den sechsten Platz in der Gesamtwertung (210,791). Auf Platz acht folgte die amtierende Junioren-Westfalenmeisterin Maximilia Osterhoff von der TG Silverthof auf HP Tiramisu (210, 791), die unmittelbar vor Birte Nießing (ZRFV Borken) mit Destino rangierte (209,269).

Für das Kürfinale der Jungen Reiter hatten sich Pheline Morzynski mit FairPlay qualifiziert. Die beiden hatten sich in Aachen von Tag zu Tag gesteigert. Rangierten sie an Tag eins noch auf dem elften Platz, so beendeten sie die zweite Wertung an sechster Stelle. Damit gelang der Einzug in das Kürfinale am Sonntag. Für ihre Präsentation zur Musik erhielt das Paar vom RV Isselhorst-Holtkamp 72,575 Prozent. Das bedeutete Platz fünf in der Kür und Platz sechs in der Gesamtwertung der Deutschen Jugendmeisterschaft 2025.

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