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15 Monate Pandemie: eine Zwischenbilanz

Seit mehr als 15 Monaten prägt die Corona-Pandemie unseren Alltag. Fast durchgehend war diese Zeit mit deutlichen Einschränkungen für den Pferdesport verbunden. Lediglich in den Sommermonaten 2020 kehrte für einige Wochen eine Teil-Normalität zurück, in der Training, Unterricht und Turniere relativ umfassend möglich waren. Das auch dabei zahlreiche Hygienemaßnahmen galten: akzeptiert und geschenkt. Hauptsache, der Sport durfte stattfinden. Im späten Herbst kehrten die massiven Einschränkungen zurück.

 

Als Lockdown Light, Dezemberlockdown oder Wellenbrecher-Lockdown: in jeder Form trafen die Einschränkungen den Amateursport mit voller Wucht. Es sollten viele nervenraubende Wochen und Monate werden. In der Hoffnung, dass die seit dem 24. April wirkende bundesweite Corona-Notbremse nun endlich als finale Kraftanstrengung den Weg in die ersehnten und dringend benötigten Lockerungen bahnt, blicken Präsidium und Vorstand des Pferdesportverbandes Westfalen in verschiedene Bereiche des Pferdesports und ziehen ein Zwischen-Fazit.

Versorgung und Bewegung der Pferde

Die drängendste Frage war in jeder Pandemie-Welle und jedem Lockdown die gleiche: Sind die angemessene Versorgung und Bewegung der Pferde sichergestellt? – „Dazu haben uns zu Beginn der Pandemie nahezu panische Anrufe erreicht“, erinnert sich Jan-Dirk Braß, der im Präsidium des Pferdesportverbandes das Thema Pferdehaltung in Vereinen und Betrieben betreut. „Wir waren im Frühjahr 2020 dankbar, dass uns das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) sehr schnell einen Leitfaden an die Hand gab, in dem die wichtigsten Dinge geklärt waren. Das hat im ersten Moment viel Sicherheit gegeben.“ Komfortabel war er indes nicht. Besonders die unbeliebte „Zwei-Stunden-Regel“ dürfte sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben haben. Waren viele Pferde auf der Anlage, sahen sich die verantwortlichen Vereinsvorstände und Betriebsleiter oftmals gezwungen, die Zeit-Slots streng zu reglementieren. Keine einfache Aufgabe, denn mit wachsender Dauer des Lockdowns wuchs die Ungeduld.

Im Laufe des Sommers wurde der Leitfaden außer Kraft gesetzt und in der zweiten Welle auch nicht wieder aktiviert. Stattdessen enthält die Coronaschutzverordnung unmittelbar eine Regelung zur Versorgung der Pferde.

„Das ist auf der einen Seite wertvoll für die Vereine und Betriebe, denn so musste nicht jeder Vorstand oder Betriebsleiter mit dem Ordnungsamt den Rahmen festlegen. Auch die konkretisierende Sprachregelung, die wir regelmäßig vom Gesundheitsministerium erhalten, sichert solche Aspekte wie die 200-qm-Regelung und das Bewegen der Schulpferde ab“, beginnt Jan-Dirk Braß mit dem Positiven. „Auf der anderen Seite sehen wir deutlich, dass wir bei der guten Betreuung und fachgerechten Bewegung der Pferde umso mehr an Grenzen kommen, je länger der Zeitraum andauert. Besonders das phasenweise Unterrichtsverbot wiegt schwer, denn der Pferdesport basiert auch im Sinne unserer Richtlinien auf regelmäßiger Anleitung“, schließt er mit einem der kritischsten Punkte.

Den zuständigen Ministerien hat der Verband das ausführlich und wiederholt dargelegt. Mal auf unmittelbaren Weg durch den Landesverband der Pferdesportvereine in Nordrhein-Westfalen. Unter dessen Dach sind der Pferdesportverband Rheinland und der Pferdesportverband Westfalen gemeinsam als Interessenvertreter gegenüber der Landespolitik und der Landesverwaltung unterwegs. Mal gemeinsam mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

Genützt hat das – da muss man ehrlich sein – nur wenig. Das Land hat bisher stets deutlich gemacht, dass es jenseits des § 9 (5) und der Berufsreit-Formulierung keine Möglichkeiten für weitere Pferdesport-Sonderregelungen sieht. Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen hat ihm dabei umfänglich recht gegeben.

 

Die Situation der Schulpferde

Reitschulen und Vereine mit Schulpferden stellt die Pandemie vor besonders große Herausforderungen. Reitunterricht war und ist über viele Monate nicht oder nur eingeschränkt zulässig. Gleichzeitig ist die Teilhabe an den staatlichen wirtschaftlichen Hilfen vielfach nicht möglich, etwa weil der Umsatz aus der Pensionspferdehaltung dem im Wege steht oder weil eine kleine Pony-Reitschule zwar mit viel Herzblut, jedoch nur im Nebenerwerb betrieben wird.

Eine Umfrage der beiden Pferdesportverbände in Nordrhein-Westfalen hatte dazu bereits im Januar aussagekräftige Daten geliefert, die durch eine folgende Erhebung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung untermauert wurden.

Mit den NRW-Ergebnissen waren die Verbände unmittelbar auf die zuständigen Ministerien zugegangen, hatten eindringlich die schwierige Situation dargelegt und Lösungsvorschläge formuliert. „Wir haben darauf auch Antworten erhalten“, erinnert sich Brigitte Hein vom Vorstand des Pferdesportverbandes Westfalen. „Das Umweltministerium zeigte beispielsweise Verständnis für die Lage, machte jedoch deutlich, dass die wirtschaftlichen Hilfen nicht in seiner Zuständigkeit liegen. Zu unserer Idee eines Sonderfonds für die Unterhaltung der Schulpferde, den wir in Analogie zur Hilfe für Zoos und Tierheime vorgeschlagen hatten, sagte das Ministerium, dass keine Mittel für eine kurzfristige Unterstützung von Reitschulen zur Verfügung stehen.“

 Von der NRW-Staatskanzlei, wo der Sport in der Abteilung „Sport und Ehrenamt“ seine ministerielle Heimat hat, verwies die Antwort auf die Soforthilfe Sport. Gewerbliche Reitschulen haben zu diesem Programm keinen Zugang. Für sie führt der Weg zu den Hilfen über den eigenen Steuerberater. „Wir hören vielfach, dass die Hilfen nicht gewährt werden oder nicht ausreichen. Wir sind der FN dankbar, dass sie hier hartnäckig versucht, Verbesserungen für die Betriebe zu erreichen“, sagt PV-Präsident Herzog von Croÿ.

Befragung zur Schulpferde-Situation

Reitschulen und Vereine mit Schulpferden stellt die Pandemie vor besonders große Herausforderungen. Reitunterricht war und ist über viele Monate nicht oder nur eingeschränkt zulässig. Gleichzeitig ist die Teilhabe an den staatlichen wirtschaftlichen Hilfen vielfach nicht möglich, etwa weil der Umsatz aus der Pensionspferdehaltung dem im Wege steht oder weil eine kleine Pony-Reitschule zwar mit viel Herzblut, jedoch nur im Nebenerwerb betrieben wird. Eine Umfrage der beiden Pferdesportverbände in Nordrhein-Westfalen hatte dazu bereits im Januar aussagekräftige Daten geliefert, die durch eine folgende Erhebung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung untermauert wurden.

 

Mit den NRW-Ergebnissen waren die Verbände unmittelbar auf die zuständigen Ministerien zugegangen, hatten eindringlich die schwierige Situation dargelegt und Lösungsvorschläge formuliert. „Wir haben darauf auch Antworten erhalten“, erinnert sich Brigitte Hein vom Vorstand des Pferdesportverbandes Westfalen. „Das Umweltministerium zeigte beispielsweise Verständnis für die Lage, machte jedoch deutlich, dass die wirtschaftlichen Hilfen nicht in seiner Zuständigkeit liegen. Zu unserer Idee eines Sonderfonds für die Unterhaltung der Schulpferde, den wir in Analogie zur Hilfe für Zoos und Tierheime vorgeschlagen hatten, sagte das Ministerium, dass keine Mittel für eine kurzfristige Unterstützung von Reitschulen zur Verfügung stehen.“

 Von der NRW-Staatskanzlei, wo der Sport in der Abteilung „Sport und Ehrenamt“ seine ministerielle Heimat hat, verwies die Antwort auf die Soforthilfe Sport (s. Kasten). Gewerbliche Reitschulen haben zu diesem Programm keinen Zugang. Für sie führt der Weg zu den Hilfen über den eigenen Steuerberater. „Wir hören vielfach, dass die Hilfen nicht gewährt werden oder nicht ausreichen. Wir sind der FN dankbar, dass sie hier hartnäckig versucht, Verbesserungen für die Betriebe zu erreichen“, sagt PV-Präsident Herzog von Croÿ.

Soforthilfe Sport

Für gemeinnützige Sportvereine steht mit der „Soforthilfe Sport“ ein Hilfspaket des Landes Nordrhein- Westfalen zur Verfügung, dass in einem schlanken Verfahren durch den Landessportbund abgewickelt wird. „Gemeinsam mit dem Landessportbund haben wir für unsere Vereine mehrere Online-Infoabende dazu gemacht“, erinnert sich Vorstandsmitglied David Rammes. „Es wurde dabei schon sehr deutlich, dass etliche Vereine sich in einer existenziellen Notlage sahen. Die Soforthilfe Sport war da ein Segen. Sie kompensiert zwar nicht jeden Einnahmeverlust, aber sie verhindert in der Regel wirksam, dass ein Verein in die Insolvenz rutscht“, bilanziert der PV-Finanzchef.

Bis Anfang Mai sind 688.071,34 Euro aus dem Programm an westfälische Pferdesportvereine geflossen.

Zu den Programm-Informationen auf der Internetseite des Landessportbundes

Führt Corona zu einem Vereinssterben?

Bisher muss das glücklicherweise nicht bestätigt werden. Die Zahl der Vereine, die unter dem Dach des Pferdesportverbandes Westfalen ihre Heimat haben, ist stabil und weist zum Abschluss der Bestandserhebung Ende Februar 2021 sogar einen Verein mehr aus als im Vorjahr. Doch es wäre fahrlässig, aus der reinen Statistik eine entspannte Lage abzuleiten. „Wir spüren deutlich, dass die Motivation vielerorts nur mit großen Kraftanstrengungen aufrecht zu halten ist“, sagt PV-Präsident Herzog von Croÿ. „Die Vereinsvorstände setzten viel ehrenamtliche Energie dafür ein, die Situation in den Reitanlagen zu steuern und zu koordinieren. Das kostet Kraft und verdient höchsten Respekt.

Die ständig wechselnden Coronaregeln, die immer wieder neu erklärt werden müssen, zerren an den Nerven.“  Das gilt umso mehr, wenn die Regeln so schwer nachvollziehbar sind, wie beispielsweise das Verbot der Reithallennutzung für den Einzelunterricht.

Schreckgespenst Mitgliedsaustritte

Oft wird die Sorge formuliert, dass die Pandemie zu massiven Mitgliederrückgängen in den Sportvereinen führen wird.

Für die westfälischen Pferdesportvereine kann das bisher jedoch noch nicht in größerem Ausmaß festgestellt werden. Während die Bestanderhebung 2019, die vor dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 endete, einen Rückgang von 340 Vereinsmitgliedern verzeichnete, so lag das vorläufige Minus für das Coronajahr 2020 bei 1.258 Vereinsmitgliedern (Nachmeldungen sind hier noch möglich).

Das ist zwar schmerzlich, doch der Wert liegt inmitten des Spektrums der Mitgliederverluste der vergangenen zehn Jahre. „Einen massiven Mitgliedereinbruch im Zusammenhang mit der Pandemie sehen wir bisher glücklicherweise nicht“, sagt Präsident Herzog von Croÿ.

Lücken im Karriereweg schnell schließen

„Westfalens Talentförderung leidet natürlich sehr unter der Pandemie“, sagt Landesjugendwart Reinhard Milchers. „Unsere Nachwuchsreiter verdienen eine kontinuierliche Förderung. Dazu gehört das Training und genauso wichtig sind regelmäßige Wettkämpfe. Wie sollen sie sonst die so wichtige Erfahrung und Routine gewinnen? Es schmerzt schon sehr, dass wir die Jugendlichen über so lange Zeiträume unbegleitet lassen müssen. Was mich wirklich ärgert ist, dass das Land NRW bei der Betreuung der Kaderathleten einen strengeren Maßstab angelegt hat als etliche andere Bundesländer, in denen die Betreuung möglich war“, hadert der Vorsitzende der Pferdesportjugend mit der Situation. „Positiv ist, dass wir endlich mit dem Stützpunkttraining beginnen konnten und die Jugendlichen sehr motiviert sind. Im nächsten Schritt können wir hoffentlich auch die Angebote für unsere Westfalen8 aufnehmen. Geplant sind außerdem Trainingstage.“ 

Doch die Westfälische Pferdesportjugend hat nicht nur die Talentförderung im Blick. „Ich erachte es als nicht mehr haltbar, dass wir Kindern und Jugendlichen gar nicht oder nur so marginal Bewegungs- und Sportangebote machen dürfen. Experten aus verschiedenen Wissenschaften haben immer wieder deutlich gemacht, welche fatalen Folgen drohen.  Die pauschalen Verbote sind nicht zielführend. Ich unterstreiche gern, was der DOSB der Politik ins Buch geschrieben hat: Sport ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.“

Amateur-Turniersport aus dem Shutdown befreien

„Für das pauschale und generalisierte Verbot des Amateursports haben unsere Sportler kaum noch Verständnis“, umschreibt der KLW-Vorsitzende Heinrich Plaas-Beisemann die vielen Botschaften, die ihn besonders aus dem Amateur-Lager erreichen. Dabei wird der Ton dann auch schon mal rau. Verstehen kann das Präsidiumsmitglied aus dem Regierungsbezirk Arnsberg den Zorn. „Seit so vielen Monaten haben wir im Pferdesport bewiesen, dass wir alle Infektionsschutzmaßnahmen gut einhalten können. Es erschließt sich schlicht nicht, welche Gefährdungen von einem vorerst zuschauerfreien Turnier im Freien ausgehen sollen. Profi-Turniere werden unter diesen Maßgaben völlig problemlos abgewickelt. Es wird höchste Zeit, dass die Coronaschutzverordnung hier eine Öffnung herstellt.“  In einem anderen Punkt ist der Praktiker aus dem RV „Fritz Sümmermann“ Fröndenberg optimistisch. „Viele Veranstalter warten förmlich darauf, endlich von der Kette gelassen zu werden. Die Motivation, insbesondere für die Jugend Turniere ausrichten zu wollen, ist enorm.“

Daniel Stegemann, der im Vorstand für den Sport verantwortlich zeichnet, unterstreicht die hohe Bereitschaft der Verbands-Geschäftsstelle, sofort wieder in die Amateurturniere einsteigen zu wollen. „Das KLW-Team ist gewappnet, die Konzepte liegen griffbereit in der Schublade. Wir können und wollen unmittelbar und mit maximaler Flexibilität loslegen, sobald das Land den Startschuss gibt.“ Der Turniersport-Experte weiß, wovon er spricht, denn bereits im Sommer 2020 nahm die Amateur-Turnierlandschaft rasant Fahrt auf, als sie endlich durfte.

Die Aus- und Fortbildung benötigt Praxis

Nicht nur im Trainingsalltag und Turniersport stehen die Räder schon viel zu lange still. Auch der gesamte Aus- und Fortbildungsbetrieb musste seit November ein weiteres Mal eingestellt werden. Die Westfälische Reit- und Fahrschule und die Bildungswerk-Außenstelle haben so gut es ging, Angebote in digitaler Form aufrecht erhalten. Zu manchen Themen funktioniert das wunderbar, in anderen Bereichen stoßen Webinare an natürliche Grenzen. „Im Pferdesport brauchen wir einen guten Mix aus Theorie und Praxis“, stellt Hubert Uphus fest, der im PV-Präsidium die Belange der Ausbildung vertritt. „In unserem Sport spielt die Verantwortung für die Pferde einfach die größte Rolle. Die Schulung des Sehens und das Schlussfolgern müssen im alltäglichen Handeln geübt und gefestigt werden. Das funktioniert nun mal nicht ausschließlich am Bildschirm. Das gilt für die Trainerqualifizierung genauso, wie für die Richterlaufbahn“, schließt der Vertreter aus dem Regierungsbezirk Detmold.

Nach der Wieder-Eröffnung sehnt sich auch das Team der Schule und der Außenstelle. „Das Interesse an den Angeboten ist sehr groß“, sagt Schulleiter Jörg Jacobs, der dann zunächst einen „Stau“ von Praxistagen abarbeiten wird – also jeweils Teil zwei der Maßnahmen, deren Teil eins digital vor dem Rechner stattfand. „Ein Teil der digitalen Angebote wird aber auch in der Zukunft bleiben“, verspricht der Pferdewirtschaftsmeister.

Die rechtliche Situation und die Forderung nach Klagen

Bundes-Infektionsschutzgesetz mit Corona-Notbremse, Coronaschutzverordnung NRW, Allgemeinverfügungen der Landkreise – die rechtlichen Regelungen zur Bewältigung der Coronapandemie und ihre Bezugspunkte sind mit normalem Alltagsverständnis kaum zu durchdringen. Oft sind sie auch schwer nachvollziehbar. Viele haben es wohl auch längst aufgegeben.

„Warum klagt ihr nicht? Die Frage hat uns als Verband mehrfach erreicht. Der Wunsch, wir mögen mit Rechtsmitteln gegen die als unsinnig wahrgenommenen Regeln vorgehen, ist auch sehr verständlich“, sagt Dr. Johannes Brinkmann. Der Jurist vertritt den Regierungsbezirk Münster im PV-Präsidium. Aber so einfach ist es nicht. „Zunächst einmal gibt es gar kein Verbandsklagerecht“, erläutert der Rechtsexperte die Ausgangslage. Eine unmittelbare Klage ist daher gar nicht möglich. „Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht unterstützend tätig sein könnten. Nur muss man sich vor so einem Schritt immer klarmachen, dass am Ende so eines Begehrens das genaue Gegenteil von dem herauskommen kann, was man erhofft hat.

 

So hat beispielsweise die Klage einer Reitschulbetreiberin vor dem Oberverwaltungsgericht dem Land hinsichtlich der pauschalen Verbote voll umfänglich recht gegeben. In der Begründung hat das Gericht neben etlichen Punkten sogar deutlich gemacht, dass die Sperrung der Sportstätten schon deswegen angemessen ist, weil Personen sich auf dem Parkplatz begegnen könnten.“ Es gibt etliche ähnlich lautende Beschlüsse, beispielsweise auch aus den Bereichen Fußball, Fitness, Tennis oder Golf. „Solche Urteile zementieren dann das, wogegen man vorgehen wollte“, gibt das Präsidiumsmitglied zu bedenken. „Im Hinblick auf die Sperrung der Reithallen überlegen wir im Moment allerdings tatsächlich, ob hier eine Beschwerde Erfolg haben könnte.“

Was erwartet Präsident Herzog von Croÿ in der unmittelbaren Zukunft?

„Einen Ausblick auf die kommenden Wochen kann man im Grunde nur mit dem inneren Bild einer Kristallkugel wagen. Ob die Situation sich dann tatsächlich so entwickelt, wie erhofft, weiß wohl kein Mensch. Ich bin aber optimistisch, dass wir – zumindest im Hinblick auf die sehr strengen Einschränkungen – auf der Zielgeraden sind. Zuversicht kann man sicher aus der steigenden Impfkurve schöpfen. Hinzu kommt, dass jetzt die warmen Sommermonate bevorstehen, in denen sich das Leben ins Freie verlagert. Das war auch im vergangenen Jahr die Phase, in denen das Maximum an Lockerungen erreicht wurde und deutlich größere Teile des Pferdesports möglich waren, wenn auch mit Schutzmaßnahmen.

Unseren Vereinen und Betrieben, allen Pferdesportlern und Beteiligten wünsche ich für diese hoffentlich letzte Phase im Lockdown, dass sie die Kraft zum Durchhalten bewahren und die Motivation auf den Neu-Start nicht verlieren. Ich bin sicher, dass wir uns sehr bald wieder persönlich begegnen können und uns gemeinsam an den Pferden und dem Sport erfreuen dürfen. Und ich bin auch sicher, dass ein ganzer Teil dessen, was wir an positiven Aspekten in der Pandemie gelernt haben, uns in die Zukunft begleiten wird.“

Wie entstehen die Corona-Regeln?

Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen hat das in einem Fluss-Diagramm veranschaulicht und für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

 

Informationen zur Corona-Lage im westfälischen Pferdesport

Der Pferdesportverband Westfalen sammelt alle wichtigen Informationen zur Corona-Lage auf einer eigenen Themenseite. Dort finden sich die rechtlichen Regelungen, Übersichten, Muster-Konzepte und FAQ. Auf Wunsch kann ein Corona-Newsletter abonniert werden.

Die Themenseite wird regelmäßig aktualisiert.

Münster, im Mai 2021