#westfalen8: Franziska Böing

Die junge Reiterin vom RV Rhede hat sich schon im zweiten Jahr für das westfälische 8er-Team qualifiziert.

Wie Pferde ticken, hat Franziska Böing schon als kleines Mädchen fasziniert. Immerhin saß sie bereits auf dem Pferdrücken, bevor sie laufen konnte. Heute, mit 19 Jahren und viel Erfahrung mit unterschiedlichen Ponys und Pferden, ist ihr das Vertrauensverhältnis zwischen Reiter und Pferd noch immer das Wichtigste an ihrem Sport. „Jedes Mal, wenn ich ein Pony oder Pferd ausprobiert habe, das wir später gekauft haben, hatte es irgendwie Klick gemacht“, erzählt die Reiterin vom Reit- und Fahrverein Rhede.

 

Vielseitigkeit mit Salomo

Die ersten Reitstunden hatte sie im Alter von sechs Jahren mit einem Shetlandpony absolviert. Dann kam Dewina in den Stall, ein Deutsches Reitpony, mit dem Franziska unter der Regie von Petra Bartholme das Springen lernte. Als sie 13 war, führte das Schicksal sie mit Salomo zusammen und sie entdeckte die Vielseitigkeit für sich. Schnell entwickelten sich Franziska und Salomo zu einem eingespielten Team. Schon in ihrer ersten Vielseitigkeits-Saison gewannen die beiden eine Geländeprüfung der Klasse E mit einer 9,0. Franziska kam zum Stützpunkttraining zu Anna Roggenland und durfte 2015 bei der Goldenen Schärpe starten. Ein Jahr später war sie mit ihrem damaligen Reitverein, dem RuF Rhede-Krommert, wieder bei dieser Bundesveranstaltung dabei: Platz vier mit der Mannschaft und ein sechster Platz in der Einzelwertung sprangen heraus. 2016 wurden sie zudem Vize-Westfalenmeister mit dem RuF Rhede-Krommert bei der Pony-Mannschaftsmeisterschaft Vielseitigkeit im Rahmen des PV-Turniers.

Große Unterstützung erfuhr Franziska von Anfang an durch ihre Familie. Während ihre Mutter früher selbst ritt, drücken ihr Vater und die beiden älteren Brüder Franziska von der Tribüne aus die Daumen. Mit Erfolg, denn die Schleifen blieben auch nicht aus, als mit Duell Graf ein noch junges Pony in den eigenen Pensionsstall der Familie kam. Schneller als gedacht, arbeitete Franziska sich mit ihm von der Klasse E bis Klasse L in Dressur und Springen nach oben.

 

Dressurreiten mit Sir Franz

2019 war die Westfälin aus den Ponys herausgewachsen. Duell Graf wurde verkauft, während Salomo – er ist heute 26 Jahre alt – nach wie vor sein Rentnerdasein bei den Böings genießt. Inzwischen ist dort der nun sechsjährige Oldenburger Sir Franz eingezogen. Franziska, die ihr Herz mittlerweile vollends an die Dressur verloren hat und bei Jutta Zimmermann trainiert, ließ den 1,72 Meter großen Warmblüter zunächst in Klasse A Turnierluft schnuppern und ist mittlerweile schon auf dem Weg zur Klasse L mit zwei Sternen. „Mein Ziel ist es, im nächsten Jahr in Klasse M zu starten. Und es wäre natürlich toll, irgendwann mal S-Dressur zu reiten“, wünscht sich die Westfälin. Sir Franz bringt jedenfalls die besten Voraussetzungen dafür mit. „Er ist sehr willig und lernt schnell. Manchmal hat er zwar Phasen, wo er keine Lust hat, aber die sind echt selten“, erzählt Franziska. Sie hat in diesem Frühjahr Abitur gemacht und beginnt im Herbst ein Wirtschaftsstudium in Bocholt. Bleibt also noch genügend Zeit für die Reiterei. Und natürlich fürs Westfalen 8-Team, für das sie sich schon im zweiten Jahr qualifiziert hat.

 

Text: S. Müller, Bild: privat

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