Startplatzknappheit in Westfalen: Veränderter Nennbeginn

Turnierteilnehmer kennen das Problem: Es gibt nicht genügend Startplätze für alle Interessierten. Eine kleine Veränderung möchte jetzt zumindest im Hinblick auf den Nennvorgang eine Entspannung herbeiführen.

Münster (PV). Der erste Montag im Monat, 18 Uhr: Turnierteilnehmer aus Westfalen kennen und fürchten diesen Zeitpunkt, denn es ist der Moment, in dem üblicherweise die verfügbaren Turniere auf den FN-Nennungssystem „NennungOnline“ (NeOn) nennbar werden. Für einen kurzen Moment entsteht dann ein regelrechter Run auf die verfügbaren Startplätze. Einmal war der Ansturm so stark, dass die Server in die Knie gegangen sind. Für die Nennenden wirkt es dann schnell wie ein technisches Problem. Doch die Ursache liegt ganz woanders.

Die begrenzten Startplätze sind meist bereits in den ersten Minuten vergriffen, weil die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt. Zwar gab es eine Knappheit in manchen Bereichen auch vor der Corona-Krise. Doch seit dem Wiederaufleben des Turniersports nach dem Lockdown hat sich das Problem um ein Vielfaches verschärft.

Das gemäß LPO zulässige Instrument der Startplatzbegrenzung wird derzeit nahezu flächendeckend eingesetzt. Die Veranstalter haben dabei auch kaum eine Wahl, denn sie müssen sicherstellen, dass ihre Turniere entsprechend der Corona-Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehört es, dass die Zahl der Besucher auf der Sportanlage kontrollierbar bleibt – und das lässt sich mit der Startplatzbegrenzung und der damit einhergehenden Planbarkeit des Turniertages auch gut erreichen.

Kritik an den gastgebenden Vereinen ist darum mehr als unangebracht. Im Gegenteil: Jedem Verein, der sich in Coronazeiten der Aufgabe stellt, ein Turnier auszurichten, gebührt Respekt und Wertschätzung.

Die Frustration und schlimmstenfalls Resignation der vielen Nennwilligen, die keinen Startplatz ergattern, lindert diese Erkenntnis natürlich nicht. Wirkliche Abhilfe schaffen kann nur eine spürbare Steigerung des Angebots. Besonderer Bedarf besteht dabei im Bereich der Jugend- und Amateurprüfungen. Auch WBO-Angebote für Turniereinsteiger sind nicht einmal ansatzweise so umfänglich verfügbar, wie sie benötigt werden.

Ein Versuch: Veränderter Nennbeginn der Oktober-Turniere

Keine ursächliche Lösung, aber vielleicht eine kleine Entspannung der Situation erhofft sich die westfälische Landeskommission von veränderten Nennzeitpunkten für die Oktober-Turniere in Westfalen. Veranstaltungen, die in dieser Zeit stattfinden, werden nicht zeitgleich für die Nennbarkeit freigeschaltet, sondern in Blöcke aufgeteilt. Daraus ergibt sich folgende Struktur:

  • Nennbarkeit für das erste Wochenende im Oktober:        3. September, 18 Uhr
  • Nennbarkeit für das zweite Wochenende im Oktober:    10. September, 18 Uhr
  • Nennbarkeit für das dritte Wochenende im Oktober;      17. September, 18 Uhr
  • Nennbarkeit für das vierte Wochenende im Oktober:     21. September, 18 Uhr

Diese Freischaltung der Nennbarkeit von Woche zu Woche ermöglichst zumindest, dass interessierte Turnierteilnehmer mehrfach die Chance haben, Startplätze zu reservieren.

In NeOn sichtbar sind alle Turniere wie gewohnt zum 1. September 2020. Verändert wird (versuchsweise) lediglich der Zeitpunkt, ab dem genannt werden kann.

Turniere unter Coronabedingungen sind möglich

Vereine und Veranstalter, die ihre Möglichkeiten zur Ausrichtung eines Turniers unter Coronabedingungen überdenken möchten, erhalten vom Team der westfälischen Landeskommission bestmögliche Unterstützung bei der Einordnung der Situation und Erarbeitung einer passgenauen Ausschreibung. Informationen zum Nachlesen finden sich unter https://www.pferdesportwestfalen.de/turniere-coronazeit