Schneelast auf Reithallendächern

Was Vereine und Betriebe jetzt im Blick haben sollten

Nur selten hat Westfalen-Lippe in der jüngeren Vergangenheit so viel Schnee gesehen, wie aktuell Sturmtief „Tristan“ beschert.
Grund genug, einmal nachzufragen, ob Vereinsvorstände oder Betriebsleiter sich Gedanken um die Schneelast auf den Reithallendächern machen müssen. Der Pferdesportverband Westfalen hat dazu mit Dipl.-Ing. und Architekt Eckhard Hilker gesprochen, der beruflich und persönlich im Pferdesport zu Hause ist und als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für den Bereich Pferde sowie Schadenfeststellung und Bewertung von Gebäuden wirkt.
 
Zum aktuellen Winterwetter sagt er:
„Es ist tatsächlich eher selten, dass wir solche Schneemengen sehen. Es ist wichtig, die Lage ernst zu nehmen und besonders die großflächigen Dächer der Reithallen im Blick zu behalten. Sie müssen je nach Höhe des Schneefalls eine beachtliche Last tragen. Für das Erreichen einer kritischen Gewichtsgrenze spielen allerdings viele Faktoren eine Rolle. Neben der Schneehöhe ist das vor allen Dingen die Schneebeschaffenheit. Trockener, pulvriger Neuschnee ist deutlich leichter als nasser oder sogar vereister Schnee.  Auch die Ausrichtung der Reithalle und die Windrichtung können die Situation maßgeblich beeinflussen. Schließlich kann auch die Bauart der Halle sowie ihr Alter eine Rolle spielen. Als alleiniger Bezugspunkt ist die Schneehöhe insofern kein zuverlässiger Gradmesser für eine verlässliche Einschätzung der Dachbelastung. Ich halte es für vernünftig und sinnvoll, die Situation des Reithallendachs bei erheblichen Schneemengen von einer fachkompetenten Person aus dem Baubereich in Augenschein nehmen zu lassen.“
 
Eine sorgfältige Verkehrssicherung muss bei dieser Witterungslage auch dem notwendigen Räumen des Schnees und dem abstumpfen von schnee- oder eisglatten Oberflächen gelten. Vereine und Betriebe sollten das in die Planung der täglichen Abläufe unbedingt einbeziehen.