RV Rhede: Ein Voltigierturnier unter freiem Himmel

Die Veranstaltung war einfach nur schön!

Rhede (PV). Die ersten Reitturniere seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind längst wieder gestartet – mit Erfolg. Von Voltigierturnieren dagegen hört man wenig bis gar nichts. Doch nun hat der Reitverein Rhede kürzlich ein Voltigierturnier unter freiem Himmel ausgerichtet – ein ungewöhnliches Konzept, das jedoch auf ganzer Linie funktionierte. „Zuerst hatte ich natürlich größte Bedenken, ein Voltigierturnier in der derzeitigen Situation zu planen“; erzählt Mary Temminghoff, Abteilungsleiterin Voltigieren und zweite Vorsitzende beim RV Rhede. „Doch gerade die kleinsten Voltigierer hatten ziemlich unter der Coronakrise gelitten. Sie brauchten einfach ein Ziel, etwas, worauf sie sich freuen konnten. Die kurzfristige Turnierabsage Mitte März war für sie schon ein herber Schlag gewesen, was auch ein Volti-Video-Contest in der Zeit des Lockdowns nicht auffangen konnte.“

Springplatz war ideal für die Abstandsregeln

Inspiriert durch die gut funktionierenden Reitturniere beim RV Rhede im Juni kam die Voltigiertrainerin auf den Gedanken, ein Turnier draußen auszurichten. Der Reitverein Rhede verfügt über einen großen, im Wald gelegenen Springplatz mit Sandboden – ideal, um Abstände einzuhalten. „Falls das Wetter gar nicht mitgespielt hätte, wären wir in unsere große Halle ausgewichen, aber so war es einfach besser“, berichtet Mary Temminghoff.

Ausgeschrieben war das Turnier natürlich für den eigenen Verein – er stellt rund 120 Voltigierern in zwölf Gruppen – und für die umliegenden Vereine, die sonst auch immer an den Volti-Turnieren des RV Rhede teilgenommen hatten. Etwa die Hälfte der Vereine nahm Gebrauch von der Einladung und Mary Temminghoff war am Ende ganz froh, dass es nicht so voll wurde. So konnten die Abstandsregeln hervorragend eingehalten werden. Die LPO-Prüfungen waren in zwei Phasen ausgeschrieben. Die Pflicht wurde auf dem Pferd geturnt, die Kür auf dem Movie. So konnten zwei Zirkel nebeneinander genutzt werden. In den WBO-Wettbewerben wurden keine verbundenen Küren verlangt, so dass jede Mannschaft auch ohne viel gemeinsames Training und Körperkontakt teilnehmen konnte.

Platzierung im schönen Rahmen

Als besondere Herausforderung stellte sich die Platzierung heraus. „Ich hatte mir einen schönen Rahmen gewünscht – ohne Masken“, sagt Mary Temminghoff. Mit der richtigen Vorbereitung war dies auch kein Problem. So hatten Vereinsmitglieder Schilder mit den Gruppennamen gemalt, die zur Siegerehrung aufgestellt wurden. Jeder wusste nun, wo er während der Zeremonie hinmusste. Die Ehrenpreise wurden auf Stehtische abgelegt, und von den Gruppen ohne Kontakt abgeholt.

Für die Teilnehmer wurden eigene Aufenthaltsbereiche während der Veranstaltung abgesteckt, um das Einhalten der Abstände zu vereinfachen. Das während der Corona-Zeit entworfene Logo mit dem #stayonhorses führte durch die Veranstaltung und wies immer wieder auf die verschiedenen Besonderheiten hin. Umso mehr freuten sich alle, dass ein örtliches Unternehmen eigens hergestellte Pokale mit dem Logo her- und zur Verfügung stellte und eine örtliche Bank Buttons mit dem Logo für die jüngeren Sportler sponserte.

Dankes-Video für die Helfer

„Die Veranstaltung war einfach nur schön“, freute sich die Voltigiertrainerin des RV Rhede, nachdem die Veranstaltung reibungslos über die Bühne gegangen war. Die Teilnehmer hatten jede Minute genossen - endlich durften sie wieder einmal echtes Turnierfeeling erleben. Und auch die Eltern freuten sich über das Glück ihrer sportlichen Kinder. Eine Mutter hatte sogar ein Dankes-Video für die Turnierhelfer gedreht.

Eindrücke vom Voltigierturnier beim RV Rhede.    Fotos: Daniela Beckmann, Logo: Marie Rademacher