Projekt „Grüner Stall“ legt Fokus auf Biodiversität, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz

Auftakt machen Wettbewerbe für Vereine und Betriebe

Warendorf (fn-press). Klimawandel, Umweltverschmutzung, Nachhaltigkeit – diese Schlagwörter sind aus dem Wortschatz unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Auch Pferdesportler*innen müssen sich die Frage stellen: Was können wir dazu beitragen, damit die Menschheit auch in 100 Jahren noch auf dieser Erde leben kann? Das können kleine Dinge sein, wie Strom- und Müllsparen, Behälter für Futter- und Pflegemittel wiederzuverwenden oder Weideflächen zu erhalten und damit verschiedenen Tierarten einen Lebensraum zu bieten. Mit dem Projekt „Grüner Stall“ möchte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) erreichen, dass die Gesellschaft den Pferdesport als wertvollen Beitrag zu biologischer Vielfalt, Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit wahrnimmt. Im Rahmen des langfristig angelegten Projekts finden 2021 zwei Wettbewerbe sowie Seminare zu den genannten Themen statt.

Dass der Pferdesport per se eine Natursportart ist, wird kaum ein*e Pferdsportler*in bestreiten. So wird doch, wenn es das Wetter zulässt, jede Möglichkeit genutzt, um draußen auf dem Reitplatz an der frischen Luft zu reiten oder Ausritte und Kutschfahrten durch Feld und Wald zu unternehmen. Oftmals liegen Pferdesportanlagen am Rande von Siedlungen und bieten mit ihren Stallungen, Scheunen, Außenanlagen und Weiden einer Vielzahl von Kleinlebewesen wie Insekten, Säugetieren und vielerlei Vögeln einen passenden Lebensraum. Vor allem die Vielfalt an Strukturen und Kleinklimaten sowie die extensive Nutzung von Weiden und Heuwiesen sind Grundlage für teilweise spezialisierte und gefährdeten Arten, die als „Begleitarten“ der Pferde bezeichnet werden können. Dazu zählen zum Beispiel Schleiereule, Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz, außerdem Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in ländlichen als auch in städtischen Räumen vor.

Langfristig Kosten sparen mit dem Öko-Check
Andererseits benötigen Pferdesportanlagen Ressourcen wie Wasser und Strom. Bei der Pflege und Fütterung von Pferden fällt zudem Verpackungsmüll an. Alte Gebäude sind oftmals nicht ausreichend gedämmt und verbrauchen viel Energie. Hier knüpft der erste Teil des Projekts „Grüner Stall“ an. Für fünf Vereine/Betriebe übernimmt die FN die Kosten für einen sogenannten Öko-Check und begleitet sie dabei. Beim Öko-Check erhalten Vereine/Betriebe eine bauliche, energetische und nachhaltige Beratung durch Experten der Landessportbünde zu Heizung, Strom, Wasser, Beleuchtung, Fördermitteln und möglichen Baumaßnahmen. Ziel ist es, die Energiekosten im Verein/Betrieb langfristig zu senken. Die Bewerbungsphase endet am 31. März, das Bewerbungsformular ist hier als Download zu finden.

Die biologische Vielfalt vergrößern
Beim zweiten Wettbewerb unter dem Dach des „Grünen Stalls“ prämiert die FN die schönsten „Biodiversitäts-Ecken“. Vereine/Betriebe können selbständig oder in Kooperationen mit Kindergärten und Schulen Projekte zum Thema Artenvielfalt rund um den Pferdestall einreichen. Mit Fotos und Texten können die Teilnehmer*innen berichten, an welchen Winkeln und Ecken auf ihrer Pferdesportanlage es schon „Biodiversitätsecken“ mit verschiedenen Pflanzen, Insekten- und Säugetierarten gibt und was sie dafür tun, um die Vielfalt der Lebewesen auf der Anlage zu erhalten und zu vergrößern. Projektstart ist Mitte April, Bewerbungsdetails folgen.

Online-Seminare in Corona-Zeiten
Über die beiden Wettbewerbe hinaus strebt die FN Beratung und Seminarangebote für Vereine/Betriebe zu den Themen Biodiversität und Nachhaltigkeit an. Die Seminare befinden sich derzeit in der Planung. Mehr Informationen zum Thema Naturschutz mit Pferd gibt es auch unter https://www.pferd-aktuell.de/wertpferd/naturschutz-mit-pferd.