Perspektiven für die Para-Dressur

Aktive, Trainer und Verbände haben im Rahmen eines Kadertrainings an der Westfälischen Reit- und Fahrschule über Entwicklungsperspektiven gesprochen.

Münster (PV). Anmutig und hoch konzentriert bewegt sich die Fuchsstute La Boum durch die Bahn. Reiterin Heidemarie Dresing versteht es, die ruhigen, präzisen Anweisungen des Bundestrainers Bernhard Fliegl umzusetzen, ihrer Sportpartnerin die richtigen Hilfen zu geben und gute sportliche Leistungen abzurufen. Athletin und Trainer sind auf die gesetzten Saisonziele fokussiert, die sie gemeinsam erreichen wollen. 

Zuschauer des Kadertrainings an der Westfälischen Reit- und Fahrschule spüren die zielstrebige und motivierte Atmosphäre des leistungsorientierten Sports. Was sie nicht spüren, ist ein Unterschied. Kein Wunder, denn die Trainingsprinzipien der Para-Dressur sind die gleichen, wie in jeder Dressur. Lediglich kompensierende Ausrüstung wie etwa ein besonderer Sattel oder Hilfsmittel am Rande des Vierecks, beispielsweise eine spezielle Aufstiegshilfe, machen sichtbar, dass hier ein Kadertraining in der Para-Dressur stattfindet. 

An diesem Samstag im Mai ist es dennoch eine besondere Maßnahme, denn sie dient nicht nur dem Training, sondern soll intensive Live-Eindrücke von der Para-Dressur vermitteln. Eingeladen hatte Detlev Müller im Namen des Deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten (DKThR), das sich mehr Aufmerksamkeit und mehr sportliche wie auch gesellschaftliche Wahrnehmung für die Para-Dressur wünscht. 

„Das hat die Para-Dressur wirklich verdient“, fasst Daniel Stegemann vom Vorstand des Pferdesportverbandes Westfalen seine Eindrücke zusammen, die er von der imponierenden Disziplin gewonnen hat. „Die gute Trainingsatmosphäre und die sichtbare Freude am Sport haben mich begeistert. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass Parasportler und Parasportlerinnen ambitionierte sportliche Ziele verfolgen müssen, um im internationalen Vergleich standhalten zu können. Ich bin davon überzeugt, dass wir der Para-Dressur noch „mehr Gesicht“ geben sollten, damit junge und engagierte Talente ihren Weg finden können. Es war gut, sich in einem gemeinsamen Gespräch mit dem DOKR und dem DKThR über die Entwicklungen dieser Disziplin und den Strukturaufbau auf Landesebene auszutauschen.“

Bild: privat 

Am 21. Mai sprachen Athleten, Trainer und Vertreter von Verbänden im Rahmen eines Kadertrainings über die Perspektiven der Para-Dressur. Von links nach rechts: Daniel Stegemann (Pferdesportverband Westfalen), Jörg Jacobs (Schulleiter), Ina El Kobbia (DKThR), Martina Benzinger, Nicolas Hörmann (Teammanager), Malte Penning (Tierazt), Heidemarie Dresing auf La Boum, Bernhard Fliegl (Bundestrainer), Regine Mispelkamp, Detlev Müller (DKThR) und Melanie Wienand. 

Junge Talente sollen in der Para-Dressur unterstützt werden

Bei einem Kadertraining an der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster haben sich Athleten, Trainer, Betreuer und Verbände zu den Perspektiven der Para-Dressur ausgetauscht.