Neue Basis-Trainerqualifizierung
Gevelsberg (PV). Es war ein besonderer Sonntag beim Voltigier- und Reitzentrum im Sunderholze e.V.. Mitte Mai fand dort die erste Abschlussprüfung eines neuen Amateurtrainerformats statt, das ab 2026 zur Verfügung steht. Es verbindet wichtige Elemente aus den Bereichen des Reitens und Voltigierens und nimmt besonders Kinder in den Blick – die vielleicht wichtigste Zielgruppe des Pferdesports. Sie sollen bei ihren ersten Begegnungen mit den Pferden und Ponys fundiert und kompetent betreut werden. Wie zielführend und wirksam die fokussierte Ausbildung für diesen frühen Basisbereich ist, untermauerten die Kandidatinnen bei der Prüfungspremiere am 18. Mai 2025 eindrucksvoll. Elfmal honorierte die Prüfungskommission die Lehrproben im Theorie- und Praxisteil des Fachs Unterrichtserteilung mit den Noten „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“. Auch in den weiteren Prüfungsfächern, etwa der Vermittlungskompetenz in der Pferdehaltung, überzeugten die neuen Trainerinnen C mit fachlich fundierten und kreativen Konzepten, die den Kindern helfen, eine respektvolle und verantwortliche Haltung gegenüber dem Partner Pferd zu entwickeln.
Den vorangehenden Lehrgang (120 LE) hatten Referenten aus den Bereichen des Reitens und des Voltigierens gemeinsam betreut. Dazu gehörten etwa Heike Hundt, die in Westfalen seit vielen Jahren Trainerqualifizierungen im Voltigieren leitet, Jörg Jacobs als westfälischer Fachschulleiter sowie Björn Küper vom Pferdesportverband Westfalen, der das Pilotprojekt auch organisatorisch verantwortet hatte. „Ich denke, da ist uns etwas ganz, ganz gutes gelungen“, zog Heike Hundt ihr Fazit und unterstrich die besondere Qualität des neuen Angebots, bei dem Elemente aus dem Reiten und Voltigieren nicht einfach nur abwechselnd, sondern in einer gezielt angelegten, engen Verzahnung eingesetzt werden.
„Wir hatten in Gevelsberg ebenso wie in Waltrop auf der Reitanlage Schloss Wilbringen das Glück, das wir die erarbeiteten Konzepte mit jungen Probanden in die Praxis umsetzen durften. In der Reflexion konnten wir uns auf die individuelle Ausganglage jedes Kindes konzentrieren und der Frage nachgehen: Was braucht genau dieses Kind, um diesen oder jeden Lernfortschritt machen zu können“, resümierte Björn Küper und ergänzt: „Ich habe in diesem Lehrgang auch selbst sehr viel über die junge Zielgruppe gelernt.“
Friederike Plagmann von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, die gemeinsam mit Neele Abel und Tanja Dienstbier die Prüfungskommission bildete, freute sich gleichermaßen über die sehr guten Leistungen und Noten, die der Prüfungstag hervorbrachte. „Die Teilnehmerinnen waren bestens vorbereitet und wir konnten wirklich sehen, dass sie sehr viel aus dem Lehrgang mitnehmen konnten. Ich bin davon überzeugt, dass die Anwendung der Konzepte beispielsweise zu Balance, Rhythmus und Sitzgefühl bei den Kindern zu einer ausgezeichneten Sitzgrundlage führen kann. Besonders freut mich, dass alle acht Kandidatinnen an ihren Heimatställen sofort in der Basisausbildung tätig werden möchten.“
Genau das ist das erklärte Ziel der neuen Trainerqualifizierung – mehr Ausbilder für das Heranführen an den Pferdesport zu begeistern und sie beim Erwerb der nötigen Kompetenz zu begleiten und zu unterstützen. Termine für entsprechende Angebote im kommenden Jahr stehen noch nicht fest. Interessierte sollten das Bildungsprogramm 2026 des Pferdesportverbandes Westfalen im Blick behalten.
Acht neue Trainerinnen "Heranführung an den Pferdesport"
Das sind neuen Trainerinnen C, die in drei verschiedenen Landes-Pferdesportverbänden zu Hause sind (in alphabetischer Reihenfolge): Nicole Ahrens (VRZ Im Sunderholze), Laura Danco (Dortmunder Reiterverein), Carla Leonie Eschen (RV Dortmund-Kirchlinde), Judith Kanau (RFV Kultur Aktiv), Jana Pavlovic (RV Hof Eggerstedt), Jana Stuhlreiter (Wuppertaler RFV), Carolin Worch (Reiterzentrum Worch) und Elisabeth Wrede (RFV Birkenbaum).
Bild: Sarah Kühnhäuser

APO-Pilotprojekt: Trainer C "Heranführung an den Pferdesport"