Maya Wilhelmer: Reiten ist Gefühl und Vertrauen

„Reiten ist für mich nicht nur ein Sport. Reiten ist Gefühl und Vertrauen“, sagt die 18-jährige Maya Wilhelmer. Sie hatte sich mit einem zweiten Platz (8,1) in einer Dressurreiterprüfung der Klasse L 2019 für das Westfalen-8-Team qualifiziert.

Bis zu diesem Erfolg war es allerdings ein weiter Weg. Er begann, als die damals sechsjährige Maya mit dem Voltigieren anfing. Danach waren Pferde aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Schon gar nicht, nachdem sie beim RV Albachten die Bekanntschaft von Inge gemacht hatte. So hieß das Pony ihrer Freundin Christin, die es Maya für deren erste Reitversuche zur Verfügung stellte. Als Maja acht wurde, kauften ihre Eltern ihr ein eigenes Pony. Beim Ausprobieren landete sie zwar im Sand, aber nur dieses Pony sollte es sein und kein anderes.

Mit Bobby machte sie die nächsten drei Jahre die Turniere der Umgebung unsicher, ritt E-Dressur und E-Springen. Als Maya zu groß für den nur 1,27 Meter großen Bobby wurde, kam die etwas größere Tinlüizzy in den Stall. Mit ihr startete Maya ebenfalls in Klasse E und A und gewann 2014 das Finale des TG-Baumberge Junior Cups. Das Mädchen und ihr Pony waren unzertrennlich, bis etwas Furchtbares passierte. Tinlizzy stolperte beim Reiten und erlitt dabei eine Fraktur ihres Beines. Schweren Herzens musste die Familie sie einschläfern lassen – ein Schock für Maya. Von da an ritt sie das junge Pferd ihrer Mutter Jutta mit - den Hannoveraner Eddy.

Lernen mit Roncalli

Und dann trat Roncalli in ihr Leben. Familie Geßmann stellte ihr den bereits bis zur Klasse S ausgebildeten Wallach zur Verfügung. Roncalli sollte wegen seines Alters nur noch

schonend bis zur Klasse L eingesetzt werden. Maya nahm Unterricht bei Josef und Melanie Geßmann, wechselte zum RV Nienberge-Schonebeck und konzentrierte sich von nun an auf den Dressursport. Die Chemie zwischen Reiterin und Pferd stimmte und die Erfolge blieben nicht aus. 2018 wurde Maya Vierte beim Westfälischen Nachwuchschampionat der Junioren

„Roncalli ist wirklich ein tolles, zuverlässiges Pferd. Im Stall wird er ‚der Champ‘ genannt, da auch Sabrina und Melanie Geßmann sehr erfolgreich mit ihm waren“, erzählt Maja Wilhelmer. Bei der ‚Bauernolympiade‘ während des K+K-Cups 2019 in der Halle Münsterland sattelte Maya bereits den jüngeren Eddy. Am Ende zählten die beiden nicht nur zur siegreichen Mannschaft des RV Nienberge-Schonebeck, sondern auch zum Gold-Team, das den Kürabend mit Traumnoten gewann. Der K+K-Cup blieb ein gutes Pflaster. Im Januar 2020 siegte Maya mit Roncalli in der Kandaren-L mit einer 8,0 und sicherte sich somit ein weiteres Ticket für die Mitgliedschaft im Westfalen-8-Team 2021.

Zukunftsträume mit Eddy

Inzwischen reitet Maya nur noch den Wallach Eddy. Sie feilt mit Hilfe von Melanie Geßmann bereits an Lektionen der Klasse M. Mit seinen neun Jahren ist der Braune aber immer noch ein verspielter Kindskopf.  Jutta Wilhelmer hat ihrer Tochter das Pferd überlassen und freut sich, dass die beiden so gut miteinander zurechtkommen. Maya, die im nächsten Jahr ihr Abitur macht, verbringt viel Zeit im Reitstall. Besonders wichtig ist ihr, dass die Pferde artgerecht leben und oft mit ihren Kumpels auf die Weide dürfen. Mit Fleiß, Geduld und Zuversicht möchte sie sich Stück für Stück ihrem sportlichen Ziel nähern: Einmal mit Eddy in Klasse S zu starten.                   

Text: Susanne Müller | Bild: Claudia Kons

Maya Wilhelmer