Münster (PV). Die Gründe für die seinerzeitige Absage der traditionellen großen Westfälischen Meisterschaft waren ebenso zwingend wie vielfältig. Ungleiche Trainingsbedingungen waren ein gewichtiger Grund, denn etliche junge Sportler hatten in der damaligen Phase der sogenannten „Notversorgung“ nicht die Möglichkeit einer geregelten Saisonvorbereitung. Die Planungsunsicherheit wog schwer, denn niemand wusste, wie lange der Lockdown andauern würde. Schließlich war auch das wirtschaftliche Risiko den gastgebenden Veranstaltern nicht länger zuzumuten. Der Beschluss zur Absage fiel schwer, denn ein Jahr ohne Meistertitel hatte es der kollektiven Erinnerung nach bisher noch nicht gegeben.

Drei Monate später hat sich die Situation spürbar verändert. Training und Wettkämpfe finden wieder statt. Reduziert und selbstverständlich unter dem Zeichen der Hygiene und des Infektionsschutzes und zudem meist ohne Zuschauer. Aber immerhin.

Chance für die Nachwuchstalente

Da liegt die Frage nahe, ob nun doch die Chance besteht, für die westfälischen Nachwuchstalente ein Saisonziel zu stecken und ein Zielturnier auf Landesverbandsebene anzubieten. Ganz besonders im Blick sind dabei Jugendliche, deren Pony-, Junioren- oder Junge Reiter-Zeit sich dem Ende zuneigt. Schließlich ist das Abschlussjahr in einer Altersklasse für viele Jugendliche eine besonders einprägsame Phase, in der sich Motivation, Leistungsfähigkeit und Erfahrung auf besondere Weise mit Abschied und Veränderung verbinden.

Das Präsidium hat in diesem Sinn entschieden und der Pferdesportverband Westfalen schafft im Schulterschluss mit verschiedenen Veranstaltern die Möglichkeit, zumindest in den drei olympischen Disziplinen einen Landesverbandsvergleich für die Altersklassen Pony, Junioren und Junge Reiter auszutragen. Eingeschlossen sind auch die Nachwuchs-Championate Dressur und Springen für Ponyreiter und Junioren.

Aufgeteilte Meisterschaften

Eine gemeinsame Westfälische Meisterschaft in vertrauter Form lässt sich während der Corona-Pandemie zwar nicht realisieren, doch verteilt auf mehrere Veranstaltungen in verschiedenen Regionen Westfalens werden in den Jugend- Altersklassen die Jahresbesten ermittelt und gewürdigt.

Die Verteilung der „Kleinen Meisterschaften“ geht aus der folgenden Übersicht hervor.

Ein gemeinsames Gruppenbild aller Westfälischen Meister zusammen – so wie hier 2019 in Greven – wird es in diesem Jahr leider nicht geben.         Foto: Susanne Müller