Helfende Hände im Verein finden – So gelingt es

Neun neue Ehrenamtsmanager*innen im Pferdesport

Münster (PV). „Dafür habe ich leider keine Zeit“. Dieser Satz bringt Vereinsvorstände regelmäßig an den Rand der Verzweiflung. Immer schwieriger wird es, helfende Hände für die vielen Aufgaben im Verein zu finden. Von der Neubesetzung ganzer Vorstandsämter völlig abgesehen. Die langen Corona-Monate haben die Lage weiter verschärft.

Die gute Nachricht: In der Altersgruppe bis 29 Jahre sagen über 80 Prozent der „Bisher-Nicht-Engagierten“, dass sie sich ein Engagement vorstellen können. Über alle Altersgruppen hinweg stimmen dem fast 60 Prozent zu. Das hat der Deutsche Freiwilligensurvey 2021 festgestellt.

Viele Menschen möchten sich engagieren, finden aber keine passenden Möglichkeiten dazu. Gelingt es, Aufgabenpakete zu personalisieren, können neue Helfer*innen gefunden werden. Viele Menschen sind bereit zu helfen, wenn sie sich Aufgaben aussuchen können, die zu ihnen und ihrem Alltag passen. Für die Vereine liegt darin eine große Chance.

Doch was bedeutet das für die Vereinsarbeit konkret? Dieser Frage sind in den vergangenen Wochen zwölf Teilnehmer*innen in der Zertifikatsausbildung „Ehrenamtsmanagement im Pferdesportverein“ nachgegangen. Neun von ihnen haben nun ihr Zertifikat als Ehrenamtsmanager*in im Sportverein erworben. Der Pferdesportverband Westfalen hat die Ausbildung gemeinsam mit dem Landessportbund NRW angeboten.

Es galt den Zyklus des ehrenamtlichen Engagements kennenzulernen und zu erarbeiten, wie Helfer*innen von der Vereinskultur über die Ansprache, Einarbeitung, Qualifizierung bis zur Verabschiedung begleitet werden können.  

„Jeder Verein kümmert sich um die Finanzen und macht Öffentlichkeitsarbeit. Aber gibt es auch eine Personalabteilung?“, fragte Referent Dominik Braun. „Wenn das nicht der Fall ist… Wie soll Personalentwicklung dann von selbst funktionieren?“.

Die Ausbildung bestand jeweils aus zwei Modulen, die vollständig online stattfanden. Nach acht Wochen Selbstlernphasen und zwei gemeinsamen Arbeitstagen gibt es nun zwölf neue Ehrenamtsmanager*innen in Westfalen.

Die Teilnehmer*innen stammten aus den Pferdesportvereinen, die sich in den vergangenen Jahren im Projekt „Zeig dein Profil“ mit ihrer Vereinsarbeit beschäftigt haben. Auf Grund der Rückmeldungen aus dem Projekt hat der Pferdesportverband die Ausbildung zur Ehrenamtsmanager*in angeboten.

Über ihr Zertifikat freuen sich: 

Dana Dusella und Sonja Rasser (Mindener Reitverein), Sabine Backwinkel (Voltigierfreunde Südsauerland), Anita Paqlaczyk und Nadine Ferlemann (IZRVF Verein Ladbergen), Melanie und Christian Stallmann (RV Frotheim-Isenstedt) sowie Lea und Jana Fangmeier (RV Preußisch-Ströhen).