Borchen-Etteln (PV). Für Lune Karolin Müller endete das Sommer-Turnier auf dem ostwestfälischem Fleyenhof in diesem Jahr mit einem besonderen und unvergesslichen Moment. Im Beisein von Freunden, Familienmitgliedern und von Kondor, ihrem vierbeinigen Partner aus Kindertagen, erhielt sie aus den Händen ihres Lehrmeisters Hubertus Schmidt ihr Goldenes Reitabzeichen.

Geboren und aufgewachsen ist Lune Karolin Müller im Rheinland. Auf dem elterlichen Kamberger Hof in Neuss verlebte die heute 25-Jährige ihre Kindheit umgeben von Pferden und weiteren Tieren. Da führte der Weg fast wie von selbst auf den Pferderücken. Mit ihrem gerade einmal 1,31 m großen Welsh-B-Pony Kondor machte sie erste Bekanntschaft mit dem Dressurviereck. Unterstützt von Jennifer Dahmen bahnten die beiden sich den Weg von ersten Reiterwettbewerben bis zur E-Dressur. Carola Timpe übernahm und begleitete das Paar, das – klein, aber oho - sogar eine Platzierung in einer Dressurreiterprüfung Klasse L erringen konnte. Damit endete zwar Karos aktive Zeit mit Kondor, doch der begleitete sie weiterhin und wurde Lehrpony für ihre ersten Reitschülerinnen. Heute ist Kondor 28 Jahre alt und genießt sein Rentner-Ponyleben auf den Weiden des Kamberger Hofs.

Mit Alesi ging die reiterliche Entwicklung des jungen Talents weiter und führte über das Rheinische Nachwuchschampionat, bei dem die beiden Fünfte wurden, ins Lager der Junioren. Als besonderes Erlebnis ist der Wahl-Westfälin der Start beim M**-Quadrillenchampionat in Erinnerung, als die damals 15-Jährige mit dem Neusser Team im Rahmen des CHIO in Aachen aufs Viereck durfte. Der spätere Weg in die Klasse S gelang dann mit der Stute Amelie, die – trainiert von Christian Reisch – den Weg ins Junge Reiter-Lager bahnte.

Nach dem Abitur lockte ein Auslandsaufenthalt in die USA, wo Lune Karolin Müller bei Catherine Haddad-Staller in New Jersey und Wellington erstmals eigene Berittpferde betreute und gelegentlich Training bei Morton Thomsen hatte. In dieser Zeit festigte sich ihr Wunsch, die Liebe zu den Pferden und zum Reiten zum Beruf zu machen.

Zurück in Europa war die Freude riesengroß, als sie nach einem Vorreiten und einer Probewoche im August 2016 auf dem Fleyenhof von Hubertus Schmidt ihre Ausbildung zur Pferdewirtin in der Fachrichtung Klassische Reitausbildung beginnen durfte. Diese bestand sie später mit Stensbeck-Auszeichnung und hat inzwischen auch die Prüfung zur Pferdewirtschaftsmeisterin abgelegt.

Zu den Pferden, die Lune Karolin Müller, nunmehr für den RV Altenautal unterwegs, bisher erfolgreich in Dressurprüfungen der Klasse S vorgestellt hat, gehören etwa die Trakehner Zauberdeyk und Seal, mit dem sie das Finale im wichtigen Piaff-Förderpreis erreichte. Zu den notwendigen Platzierungen für das „Goldene“ trug auch Amelie bei, die sie nach der Jungen Reiter-Zeit selbst bis zur Grand Prix-Reife gefördert hat. Schließlich war es ihre eigene Stute For Sunshine, genannt Flocke, die den noch fehlenden, zehnten S-Erfolg beisteuerte.