Goldenes Reitabzeichen für Celine Frieß

„Mir ist es sehr wichtig, mich reiterlich weiterzuentwickeln und es war an der Zeit, mich auf die eigenen Füße zu stellen“, erzählt Celine Frieß, die sich in Borken inzwischen sehr wohl fühlt. „Ich betrachte es als eine große Chance, bei Marcus Ehning arbeiten zu dürfen.

Viernheim/Borken (PV). „17 Uhr: Goldens Reitabzeichen Celine Frieß“. So stand es eigens in der Zeiteinteilung des Sommerturniers beim hessischen Reit- und Fahrverein Viernheim. Eine schöne Geste des Vereins und der Turnierleitung. Eine, die deutlich macht, dass die Auszeichnung einer Sportlerpersönlichkeit gilt, der die Viernheimer mit Aufmerksamkeit und Wertschätzung begegnen.

Vielleicht spürten die Mitglieder des Vereins, die Freunde und Wegbegleiter von Celine Frieß bei der feierlichen Überreichung dieses höchsten Abzeichens neben der Freude über das Erreichte auch ein ganz kleines bisschen Wehmut, denn die Reiterin hat ihre alte sportliche Heimat kürzlich verlassen. Ende 2021 hat sie ihre Zelte im Westmünsterland aufgeschlagen und ist seitdem als Bereiterin im Stall von Marcus Ehning beschäftigt.

„Mir ist es sehr wichtig, mich reiterlich weiterzuentwickeln und es war an der Zeit, mich auf die eigenen Füße zu stellen“, erzählt Celine Frieß, die sich in Borken inzwischen sehr wohl fühlt. „Ich betrachte es als eine große Chance, bei Marcus Ehning arbeiten zu dürfen. Mein Chef ist ein echter Perfektionist. Wenn es etwas nicht klappt, ist das kein Beinbruch – doch es wird akribisch analysiert und hingeschaut, bis das gesteckte Ziel erarbeitet ist. Das gefällt mir sehr gut.“

„Eine kleine Umstellung war der Wechsel aus dem Hessischen aber schon“, schmunzelt die Wahl-Westfälin und umschreibt vorsichtig, dass sie von den Menschen aus der alten Heimat Offenheit und „easy going“ kannte. „Hier musste ich erst ein bisschen ankommen.“ Die Westfalen kennen das und werden jetzt zustimmend nicken. Doch glücklicherweise löst sich die westfälische Bedächtigkeit beim Kennenlernen in Regel schnell auf, wenn man über Pferde sprechen kann.

Celine Frieß reiterliche Laufbahn begann früh. Schon mit drei Jahren schnupperte sie in der Führzügelklasse die erste Turnierluft. Von Anfang an wurde sie von Martina Herbert und später auch von Bernd Herbert betreut. „Das war ein bisschen wie in einer Familie“, blickt die 23-Jährige mit großer Dankbarkeit für die erfahrene Förderung zurück. Erfolge im Springsport stellen sich schon in jungen Jahren ein. „In der Children-Zeit durfte ich sogar schon an einem Nationenpreis teilnehmen,“ erinnert sich Celine Frieß. „Danach hatte ich allerdings nicht die passenden vierbeinigen Partner, um in der Junioren-Zeit an die Erfolge anzuknüpfen. Es ging dann erst mal mit jungen Pferden weiter, mit denen ich mir die Leistungsstärke gemeinsam erarbeiten musste. In der Junge Reiter-Zeit habe ich den Anschluss wieder gefunden und war beispielsweise mit Classic Fashion Sechste bei der Deutschen Jugendmeisterschaft“, nennt sie einen ihrer wichtigsten bisherigen Erfolge. Dazu zählt auch der Titel der Vize-Hallenchampionesse bei den Aachen Youngstars (Salut-Festival) und besonders der dritte Platz beim U25-Springpokal in Mannheim, einer Springprüfung Klasse S***. Sportpartnerin war auch dabei die zwölfjährige Stute Classic Fashion, die im Besitz ihrer Reiterin ist. Mit diesem Pferd gelang schließlich auch der finale Sieg für das Goldene Reitabzeichen.

Regelmäßige Unterstützung bei der Ausbildung holte Celine Frieß sich beispielsweise auch von Karl-Heinz „Kalli“ Streng, bei dem sie immer wieder Lehrgänge besuchte. Das „Goldene“ sollte eigentlich durch den Reitmeister überreicht werden, doch eine kurzfristige Terminkollision verhinderte dies leider. Dies Vergnügen der Ehrung hatte nun LK-Vertreter Peter Illert, der Celine Frieß sehr herzlich zum Goldenen Abzeichen gratulierte.

Celine Frieß