DJM Voltigieren: Vize-Titel für Paula Waskowiak
München (PV). An zwei aufeinander folgenden Wochenenden war der Bayerische Reiter- und Fahrerverband Gastgeber der nationalen Titelkämpfe im Voltigieren. Am zweiten Meisterschaftswochenende (14. bis 17. August) gehörte die Olympiareithalle in Riem nun den U18- und U21-Altersklassen.
Aus westfälischer Sicht war die Konkurrenz der Jungen Einzelvoltigierer (U21) der erfolgreichste und vielleicht auch der emotionalste Wettkampf, denn er endete mit der Silbermedaille für Paula Waskowiak. Die Bundeskaderathletin lief mit Voltigierpferd Djaibolo und Longenführerin Tabea Struck in den Wettkampfzirkel. Das Trio aus dem Voltigierverein Volmerdingsen hatte am Donnerstag bereits mit der zweitbesten Pflicht des Starterfeldes ein Zeichen gesetzt (7,872). Am nächsten Tag galt es, das Technikprogramm bestmöglich zu präsentieren. Das gelang der 21-Jähringen ganz hervorragend. Die Richter vergaben die Note 8,451 und das bedeutete den Sieg in dieser Prüfung. Vor der finalen Kür lagen am Ende nur wenige Tausendstel zwischen Paula Waskowiak und der führenden Lisa Marie Wagner aus dem Landesverband Sachsen. Letztere konnte ihren Vorsprung in der Kür dann noch leicht ausbauen (8,551) und die Meisterschaft als neue Titelträgerin mit der Endnote 8,325 beenden. Paula Waskowiak erhielt für ihre Kür die Note 8,455 und erreichte in der Meisterschaftswertung die Endnote 8,279. Das bedeutete die Silbermedaille für die Sportsoldatin, die sich damit auf eindrucksvolle Weise in der nationalen Spitze zurückgemeldet hatte. Wie sehr die gesamte Voltigierfamilie sich mit der jungen Ostwestfälin freute, wurde bereits unmittelbar nach der Kür in der „Kiss & Cry“-Zone deutlich, als sich in einem emotionalen Moment die gesamte Olympiahalle von den Plätzen erhob und der jungen Athletin mit langanhaltenden Standing Ovations persönlichen Respekt für den Kampf gegen ihre Krebserkrankung zollte.
In der U21-Altersklasse waren drei weitere Athletinnen aus westfälischen Vereinen unterwegs. Eine Topten-Platzierung gelang Neele Angelbeck (RFV Wehdem-Oppendorf), die Siebte der Meisterschaft wurde (7,495). Sie voltigierte auf Hendrikx an der Longe von Antje Döhnert. Juna Heinrich (RV Hiltrup) mit Silmana und Longenführer Hans Zurheiden und Elena Budde (RFV Clarholz-Lette) mit Cyrill und Longenführerin Johanna Budde belegten die Plätze 15 und 16.
Juniorteams: Brakel und Volmerdingsen auf den Plätzen fünf und sechs
Erneut gelang es zwei westfälischen Juniorteams, sich unter den besten Voltigiergruppen aus Deutschland zu behaupten. So belegte das Vorjahres-Bronzeteam vom RV „Nethegau“ aus Brakel in neuer Zusammensatzung in diesem Jahr den fünften Platz. Mit Voltigierpferd Saimi, longiert von Anna Brinkmann, erreichte die Mannschaft die Endnote 7,423. Das Juniorteam vom Voltigierverein Volmerdingsen schloss unmittelbar an und beendete die Meisterschaft mit Voltigierpferd Don de Jazz auf Platz sechs (7,259). Das Juniorteam vom RFV Wehdem-Oppendorf lag nach der Pflicht und der ersten Kür auf Platz 13 und sicherte sich damit ebenfalls den Einzug in das Finale. Vor der finalen Kür zog Longenführerin Antje Döhnert ihre Gruppe jedoch zurück, da sich leider ein junges Teammitglied im Einzelvoltigierwettkampf verletzt hatte.
Einzelvoltigieren: Ella Tebroke wird Siebte
Drei westfälischen Junior-Einzelvoltigiererinnen hatten sich für das Finale qualifiziert. Eine Topten-Platzierung gelang Ella Tebroke von RFV Rhede. Die Athletin, die am Wochenende zuvor mit dem Rheder Seniorteam Deutscher Vizemeister geworden war, voltigierte auf Stalangro an der Longe von Maria Temminghoff. Ihre Endnote: 7,542. Samira Benning (RV „Nethegau“ Brakel) belegte mit Anna Brinkmann und Davinci HS Platz 16. Frauke Wolter (RFV Wehdem-Oppendorf) und Double Inn an der Longe von Antje Döhnert beendeten die DJM auf Platz 19.
Ein positives Fazit zog Simone Drewell, die das Westfalenteam in München gemeinsam mit Markus Cohaus im Trainer- und Mannschaftsführertandem betreut hatte. „Mehrere junge Athletinnen haben ihre erste DJM bestritten und das haben sie sehr gut gemacht. Auch für einige jüngere Pferde war es eine Premiere vor der beeindruckenden Kulisse der Olympiahalle. Sie haben im Laufe der Meisterschaft mit ihren Longenführern zunehmend an Sicherheit gewonnen.“
Ein großes Kompliment galt dem Gastgeber, dem Bayerischen Reit- und Fahrverband, dessen Organisationsteam eine großartige Deutsche Jugendmeisterschaft organisiert hatte. „Wir haben uns in München wirklich sehr wohl gefühlt“, bedankte sich Simone Drewell.

DJM Voltigieren 2025: Paula Waskowiak gewinnt Silber