DJM Dressur & Springen 2023
München (PV). Vier spannende und landestypisch-bayerisch geprägte Turniertage liegen hinter Deutschlands besten Nachwuchs-Pferdesportlern. Auf der großzügigen Olympia-Reitanlage in München-Riem haben sie in Dressur, Springen und Voltigieren (Bericht folgt) um die Titel und Medaillen gekämpft. In den Reit-Disziplinen ging es in den vier Altersklassen Pony (U16), Children (U14), Junioren (U18) und Jungen Reiter (U21) um die Podestplätze. Zudem wurde das Finale des Bundesnachwuchs-Championats in der Dressur ausgetragen.
Pony-Springen: Gold für Finja Mayleen Neubauer
Allen voran begeisterte Finja Mayleen Neubauer, die mit ihrem Schimmelpony Sucato den Titel bei den Pony-Springreitern gewonnen hat. Über alle drei Wertungsprüfungen verzeichnete das Paar vom RV Helleforth eine ausgezeichnete Leistung, lediglich in der zweiten Wertung fiel einmal eine Stange. Im Finale, einer Pony-Springprüfung Klasse M** mit zwei Umläufen, gelangen den beiden als einziges Paar zwei fehlerfreie Runden. Für die 15-jährige aus Schloss Holte-Stukenbrock, die Ende Juli die Westfälische Meisterschaft gewonnen hatte, war es die erste Teilnahme an einer Deutschen Jugendmeisterschaft. Positiv aufgefallen war sie jedoch schon zuvor. So war sie im Frühjahr für das Bundes-Nachwuchschampionat nominiert worden und hatte dort den achten Platz belegt.
Children-Springen: Malte Merschformann wird Vierter
Ein äußerst spannendes Finale lieferten sich die Junioren der U14-Altersklasse, die ihre Meisterschaft mit Großpferden auf dem Niveau der Klasse M austragen. Für das Finale der besten zwanzig Paare hatten sich zur Freude von Landestrainer Klaus Reinacher mit Malte Merschformann (RV Osterwick) auf Stroller, Hannes Huthwelker (ZRFV „Lützow“ Selm-Bork-Olfen) auf Quinn, Lutz Gripshöver (RFV „St. Georg“ Werne) auf Castellino und Fiete Lindebaum (RFV Ahaus-Ammeln) gleich vier westfälische Jungen qualifiziert. Zwar ging der komplette Medaillensatz an Juniorinnen aus dem Landesverband Hannover, doch auf den Plätzen vier und fünf schlossen Malte Merschformann und Fiete Lindebaum an. Lutz Gripshöver und Hannes Huthwelker belegten die Plätze 15 und 16.
Junioren-Springen: Max Merschformann gewinnt Gold
Mission Titelverteidigung geglückt. Nach seinem Vorjahressieg bei der DJM in Verden - seinerzeit im Sattel von Stroller, der in München mit Bruder Malte in den Children-Prüfungen unterwegs war - hat Max Merschformann erneut die Goldmedaille gewonnen. Sportpartnerin war in diesem Jahr Dorotheental’s Classica. Fehlerfrei im Zeitspringen (Rang 8), verbuchte das Paar lediglich in der zweiten Wertung einen Strafpunkt für eine kleine Zeitüberschreitung. Im Finale am Sonntag legten die beiden zwei blitzsaubere Runden ab und lagen zunächst auf dem Silberrang. Ein Springfehler des zunächst führenden Reiters bedeutete schließlich den Gesamtsieg in der Meisterschaftswertung und nach 2022 erneut den Platz auf der obersten Treppchenstufe. Ebenfalls in das Finale eingezogen war Hanna Bräuer vom RV Giebelwald. Mit ihrer Stute Coraline blieb sie im Finale ebenfalls fehlerfrei und nahm aus der zweiten Wertungsprüfung einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung mit. Bedingt durch die Rangierung im Zeitspringen am Freitag ergab das ein Ergebnis von 8,37 – das bedeutete Platz fünf in der Deutschen Juniorenmeisterschaft 2023.
Junge Reiter-Springen: Antonia Locker wird Achte
In der U21-Altersklasse hatten sich Antonia Locker (RV Rhede) mit Cristobal und Sören Suppert (RFV „St. Georg“ Vorwerk) mit Can-Tici für das Finalspringen qualifiziert, das bereits am Samstag stattfand. In der Springprüfung der Klasse S*** mit zwei Umläufen war es keinem Paar gelungen, in beiden Runden fehlerfrei zu bleiben. Antonia Locker und Cristobal gehörte zu den insgesamt fünf Paaren mit vier Strafpunkten. Die beiden wurde Dritte des Finalspringens und Achte der Deutschen Meisterschaft.
In den Dressurprüfungen fand sich zwar kein Paar aus dem Westfalenteam auf dem Treppchen wieder, das schmälerte jedoch nicht die Zufriedenheit des westfälischen Landestrainers Michael Settertobulte, der sich über etliche Topten-Platzierungen in den verschiedenen Altersklassen freute.
So zog etwa Maximilia Osterhoff mit ihrem Pony Mr. Handsome in das Kür-Finale ein und platzierte sich dort als Achte. Zuvor hatte die amtierende Vize-Westfalenmeisterin den zehnten Platz in der ersten Wertung erreicht, in der zweiten Wertung wurde das Paar Sechste. Im Gesamtranking ergab das Platz acht bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in der Pony-Dressur.
Im Sattel der Stute Davinia nahm die Juniorin von der TG Silverthof außerdem am Bundes-Nachwuchschampionat teil, wo sie in der ersten Wertung Neunte wurde und in der zweiten Runde unmittelbar hinter Vereinskollegin Katharina Haverkamp mit Fi Delia H den elften Platz belegte. Zwar reichte das nicht für den Einzug ins Finale mit Pferdewechsel, doch München hielt noch eine besondere Überraschung für die Vierzehnjährige bereit: Für besonders faires Verhalten gegenüber ihrem Pferd und ihrem Umfeld wurde sie von der Jury und den Persönlichen Mitgliedern der FN ausgezeichnet.
Bei den Junioren war es besonders Phelina Morzynski, die mit sehr guten Runden zu überzeugen wusste. Mit ihrer Stute Sacre Fleur, die sie kürzlich bei der Westfälischen Meisterschaft zur Silbermedaille getragen hatte, rückte die Reiterin vom RV Isselhorst-Holtkamp in den Wertungsprüfungen jeden Tag einen Platz weiter nach vorn, wurde am Freitag zunächst Achte, belegte in der zweiten Wertung den siebten Platz und beendete die finale Kür mit dem sechstbesten Ergebnis.
In der U 21-Aktersklasse waren Theresa Nabbefeld und Mette Schön aus westfälischer Sicht das Maß der Dinge. Beiden gelang mit Platzierungen in der ersten Wertung ein guter Start in das Turnier. Während Mette Schön vom RFV „von Bismarck“ Exter mit ihrer Schimmelstute die Qualifikation für das Finale sicher gelang, schaffe Theresa Nabbelfeld den Einzug von Position 16 aus – und ergatterte damit das letzte Ticket für den Freestyle. Um so größer waren Überraschung und Freude, als sie mit ihrem Devalero eine super Runde zur Musik auf’s Viereck zauberte und dafür mit dem dritten Platz belohnt wurde. In der Meisterschaftswertung wurde das Paar vom ZRFV Seppenrade Sechste, unmittelbar vor Mette Schön mit Maditah.