Die Westfalentitel im Voltigieren sind vergeben
Hüllhorst (PV). Es war eine Meisterschaft, die hinsichtlich der Rahmenbedingungen und Gastfreundschaft keinerlei Wünsche offenließ. Rainer Hilbt, Sprecher des westfälschen Disziplinbeirats schickte das Kompliment an das Orgateam seinem Fazit vorweg. In sportlicher Hinsicht trübten nur die teilweise sehr kleinen Starterfelder etwas die Begeisterung über viele sehr gute sportliche Leistungen. „Eine deutliche Stärkung hat der Bereich des Senior-Einzelvoltigierens in Westfalen erfahren“, freute sich etwa das Mitglied des Sichtungsgremiums. So hatte in diesem Jahr wieder eine getrennte Wertung nach Damen und Herren stattfinden können. Insgesamt waren mehr als zwanzig Voltigierer im Einzelwettbewerb der Senioren-Klasse an den Start gegangen. Auf der anderen Seite waren die Starterfelder bei den Gruppen leider sehr klein geblieben. Auch die Zahl der Junior-Einzelvoltigierer war in der Vergangenheit bereits größer gewesen. Eine Meisterschaft im Junior-Doppelvoltigieren hatte in diesem Jahr gar nicht stattfinden können. „Nichtsdestotrotz haben wir viele sehr gute Leistungen gesehen und auf dieser Grundlage die Nominierungen für die Deutschen Jugendmeisterschaften und die Deutschen Meisterschaften in München aussprechen können“, unterstrich Rainer Hilbt und ergänzte „Wir werden jetzt gemeinsam überlegen, welche Maßnahmen wir angehen können, damit die Starterfelder wieder wachsen.“
Rhede verteidigt den Titel bei den Senior-Teams
Mit Voltigierpferd Stalangro und Longenführerin Maria „Mary“ Temminghoff legten die Rheder Gruppenvoltigiererinnen Julia Döring-Enck, Vicky Terhart, Lea Schülingskamp, Ella Tebroke, Sophie Schulte und Sophie Dienstbier einen Start-Ziel-Sieg hin, bei dem sie alle Wertungsprüfungen mit deutlichem Abstand gewannen. So nahmen sie nach ihrem Sieg 2024 zu Recht erneut den obersten Podestplatz ein und wurden mit der Endnote 7,732 Westfalenmeister der Senior-Teams. Neue Vize-Westfalenmeister sind die Voltigierer vom RFV „Auf der Gethe“. Das Team war mit Voltigierpferd First Fidelity und Longenführerin Dorina Scheibe in den Wettkampfzirkel eingelaufen. Ihre Endnote: 6,011. Die Bronzemedaille gewann das Team vom RV „Lippische Rose“ Oerlinghausen-Währentrup mit Voltigierpferd Lev an der Longe von Stina Fuhrmann.
Junior-Teams: Brakel bleibt in Westfalen das Maß der Dinge
Einmal mehr machten die Voltigiererinnen um Trainerin und Logenführerin Anna Brinkmann ihre Qualität deutlich und sicherten sich zum wiederholten Male die Siegerschärpen und Goldmedaillen. Es voltigierten Thea Hallmann, Lana Döhnert, Nora Leicht, Frauke Wolter, Bele Lange und Hannah Luise Hafer. Die Mannschaft aus Brakel war mit ihrem bewährten Voltigierpferd Saimi unterwegs, ihre Endnote: 7,081. Die Silbermedaille ging erneut an die Vorjahres-Vizemeister vom Voltigierverein Volmerdingsen (6,833). Tabea Struck stellte die Gruppe auf Don de Jazz vor. Bronze ging an das Juniorteam vom RFV Wehdem-Oppendorf (6,697) mit Double Inn an der Longe von Antje Döhnert. Somit blieb das Podium der Juniorteams im Vergleich zum Jahr 2024 unverändert.
Jolina Ossenberg-Engels , Niko Südmersen und Ella Tebroke gewinnen die Einzeltitel
Es ist schon eine Weile her, dass die Westfalentitel getrennt nach Damen und Herren vergeben werden konnten. In diesem Jahr war das dank mehrerer teilnehmender Herren wieder möglich. An die Spitze des Herren-Feldes setzte sich zunächst erwartungsgemäß Ben Lechtenberg vom RFZV „St. Hubertus“ Herne, der allerdings auf dem weniger vertrauten Pferd Cairo an der Longe von Claudia Döller-Ossenberg-Engels aus Altena voltigierte. So bezog Niko Südmersen vom RFV Handorf-Sudmühle mit Con Chello G und Longenführerin Kerstin Bock nach dem Technikprogramm die Führungsposition und verteidigte diese auch in der abschließenden Kür. Das bedeutete Gold für Niko Südmersen (7,120) und Silber für Ben Lechtenberg (6,258). Die Bronzemedaille gewann Johann Pentrop vom PSV Haus Getter mit Cornelius und Longenführerin Dr. Dina Menke (6,064).
Bei den Damen verteidigte Jolina Ossenberg-Engels vom RV Altena nach spannenden Wertungsprüfungen ihren Vorjahrestitel. Die neuen Medaillenträgerinnen hatten jeweils eine der Wertungen für sich entschieden. Nach der Pflicht lag zunächst Paula Waskowiak vom Voltigierverein Volmerdingsen in Führung (7,614). Das beste Technikprogramm (8,023) zeigte Jule Tiggemann, die für den RFV Warendorf startet und mit Rockemotion und Nina Vorberg in den Zirkel einlief. In der Kür schließlich spielte Jolina Ossenberg-Engels ihre Stärken aus. Die Bundeskaderathletin erhielt für ihre abschließende Präsentation auf Equido Sir PQH die Note 8,448. Das ergab unter dem Strich die Endnote 7,994 und das bedeutete den erneuten Sieg in der Westfälischen Meisterschaft. An der Longe stand wie gewohnt Jolinas Mutter Claudia Döller-Ossenberg-Engels. Neue Vize-Westfalenmeisterin wurde Jule Tiggemann (7,810). Paula Waskowiak beendete die Meisterschaft mit der Gesamtnote 7,722 und gewann die Bronzemedaille mit ihrer Longenführerin Tabea Struck. Die Sportsoldatin erhielt zudem einen Sonderehrenpreis, der für die beste Kürnote der jungen Einzelvoltigierer, (U21) vergeben wurde.
Im Starterfeld der Junior-Einzelvoltigierer setzte sich Ella Tebroke vom RV Rhede mit der Endnote 7,278 unangefochten an die Spitze. Sie voltigierte auf Silmana, die von Hans Zurheiden (RV Hiltrup) longiert wurde. Junioren-Vizemeisterin wurde Romy Bauer (Reit- und Voltigierverein Bad Oeynhausen) auf Grand Charmeur an der Longe von Maren Stolze mit der Endnote 6,805 vor Frauke Wolter auf Double Inn (6,770). Letztere wurde von Antje Döhnert für den RFV Wehdem-Oppendorf vorgestellt.
Gold im Doppelvoltigieren für Wehdem-Oppendorf
Neue Westfalenmeister im Doppelvoltigieren wurden die Bundeskaderathletinnen Adele Schröder und Sophie Wegener, die mit dem bewährten Hendrikx an der Longe von Antje Döhnert an den Start gingen. Das Paar beendete die Meisterschaft mit der Note 8,092. Die Silbermedaille erhielten Henrike Nissen und Niko Südmersen vom RFV Handorf-Sudmühle auf Con Chello G., longiert von Kerstin Bock.

Das waren die Westfälischen Voltigiermeisterschaften 2025