Der Weg zum Schutzkonzept

Welche Elemente zu einem individuellen Vereins-Schutzkonzept gehören, wurde im Workshop erarbeitet.

Herzebrock-Clarholz (PV). „Ein eigenes Schutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen, gehört zu den wirksamsten Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt im Verein zu schützen.“ So hatte es in der Ausschreibung zum Workshoptag gestanden, zu dem der Pferdesportverband Westfalen im Januar eingeladen hatte. 22 Engagierte aus zehn Vereinen hatten das Angebot genutzt und wesentliche Aspekte des Schutzes vor sexualisierter Gewalt in den Blick genommen. Ihre Heimreise traten sie mit konkreten Vorstellungen für die nächsten Schritte an. Ganz oben auf der Agenda steht fast immer das Herantreten an den Vorstand, die Jugendleitung oder die Mitgliederversammlung im eigenen Verein.

Fachlich begleitet wurden die teilnehmenden Vereine von Ursula Weyandt. Die Expertin zum Thema „PSG“, wie der etwas sperrige Begriff „Prävention sexualisierter Gewalt“ in der Kurzform genannt wird, gehört zum Referententeam des Landessportbundes NRW, der umfangreiche Hilfestellungen zum Thema bereithält. Welche das sind und wie sie angefordert werden, gehörte zu den Tipps, die im Workshop besprochen wurden. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, eine Beratung und Begleitung für die eigene Risikoanalyse in Anspruch zu nehmen. Die Risikoanalyse gilt als das Herzstück für die Entwicklung eines fundierten Schutzkonzeptes. Sie nimmt die individuelle Situation des Vereins in den Blick, bezieht dabei verschiedene Perspektiven ein und wird zu einer Art Fahrplan für den Verein, der sich mit seinem eigenen Schutzkonzept bestmöglich gegen sexualisierte Gewalt aufstellt. Ein fundiertes Schutzkonzept enthält neben den präventiven Aspekten auch Regeln dazu, wie im Fall von Grenzüberschreitungen vorzugehen ist.

Vorgestellt wurde schließlich noch die Möglichkeit, sich einem Qualitätsbündnis anzuschließen, das der Landessportbund vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Für Vereine, die auf der Grundlage einer Risikoanalyse ihr Schutzkonzept entwickelt haben, ist es dorthin nur noch ein kurzer Weg.

Die Workshopgruppe tauschte sich in ihrer Abschlussrunde intensiv über die nächsten Schritte aus, die sie jetzt konkret in Angriff nehmen. Im ersten Schritt geht es fast immer darum, weitere Beteiligte ins Boot zu holen, besonders den Vorstand. Insgesamt, so die einhellige Schätzung, wird die Entwicklung des Schutzkonzeptes wohl etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Für einen „Halbzeit-Austausch“ hat die Gruppe sich zu einem Online-Austausch kurz vor den Sommerferien verabredet.

Mehr Informationen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt:

Bild: Diese Vereine haben sich im Rahmen eines PV-Workshoptags auf den Weg gemacht.

Brigitte Hein

 

 

 

 

Schutz vor sexualisierter Gewalt im Pferdesportverein

Im Rahmen eines Workshops haben Pferdesportvereine ihren Fahrplan zum eigenen Schutzkonzept entwickelt.