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Breitensportliche Wettbewerbe

Sportler lieben es, sich zu vergleichen. Da macht der Pferdesport keine Ausnahme. Neben dem klassischen Turniersport gibt es dabei eine Vielzahl weiterer Wettbewerbsformen. Sie können vergleichbare Anforderungen haben, wie sie aus dem Turniersport bekannt sind - bieten aber auch viele weitere, oftmals kreative Möglichkeiten.

Die Wettbewerbsordnung (WBO)

Wettbewerbe, die im Rahmen von Reitturnieren stattfinden, haben mit der Wettbewerbsordnung (WBO) ein eigenes Regelwerk. Dort sind Rahmenbedingungen für breitensportliche Wettbewerbe definiert. Sie zielen auf Sicherheit, Unfallverhütung und das Wohlergehen von Pferd und Mensch ab. Vor allen Dingen ist die WBO mit ihrer Fülle von Musterausschreibungen ein Schatz unzähliger kreativer Vorschlägen zur Gestaltung von Wettbewerben. Sie können in Turniere integriert werden, die Basis für eigene WBO-Veranstaltungen sein - oder einfach den Ausbildungs- und Vereinsalltag bereichern.

Quadrillereiten

In Westfalen zu Hause: Mannschaftsgeist und Wir-Gefühl

Manche Dinge gehören einfach dazu, wenn man in Westfalens Pferdesportvereinen zu Hause ist. Dazu gehört die Mannschaftsreiterei, bei der es heißt: einer für alle und alle für einen!

Das gleiche Motto gilt für die unzähligen Quadrillen, die in jedem Jahr zur Weihnachtsfeier, zum Nikolaustag oder zu Karneval in den heimischen Reithallen einstudiert werden. Teamgeist, Spaß, Begeisterung und Harmonie im Sattel – all dies und vieles mehr fasziniert Kinder. Jugendliche und Erwachsene am Quadrillenreiten. Beim „Ballett zu Pferde“ ist einfach alles möglich: perfekte Harmonie mit dem Pferd im Zusammenspiel mit anderen Reitern und Pferden. Darbietungen mit Gänsehaut-Effekt und Hufschlagfiguren im Takt der Musik. Da fiebern die Schulpferdereiter ihrem Auftritt genauso entgegen, wie die fortgeschrittenen Reiter mit eigenen Pferden. Mit fantasievollem Kostüm oder im klassischen Turnierdress: die eingeübte Choreografie muss sitzen, jeder trägt zum Gelingen bei.

Doch warum sollten diese kleinen Kunstwerke nur im eigenen Verein ihr Publikum finden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieser wunderbaren Sparte der Reiterei nachzugehen.

Ausschreibungen von breitensportlichen Turnieren im Auge behalten

Kür- und Quadrillenwettbewerbe sowie Kostümklassen können in jedes Turnier integriert werden. Um sie zu entdecken, sollten Interessierte in den Ausschreibungen stöbern. Sie werden in der Zeitschrift „Reiter und Pferde in Westfalen“ veröffentlich, die monatlich erscheint.

Gastgeber werden und ein Westfälisches Quadrillenfest ausrichten

Wenn das Erlebnis Quadrillenreiten eine Bühne im Verein oder Kreisverband bekommen soll, ist vielleicht die Ausrichtung eines Quadrillenfestes eine schöne Idee? Dabei können Pferdesportler und Zuschauer einen ganzen Tag lang die besondere Atmosphäre, das Wir-Gefühl. die Spannung und den Spaß genießen. Mitmachen können alle: Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Turnier- und Freizeitreiter, Barock- und Westernreiter, Vereinsmitglieder und Interessierte, die das (noch) nicht sind. Bunt, vielfältig. inklusiv und spannend kann es zugehen bei so einem besonderen Event.

Vereine und Pferdebetriebe, die sich für die Ausrichtung eines Quadrillenfestes interessieren, finden in der Musterausschreibung zu einem „Westfälischen Quadrillenfest“ Anregungen.

Und wenn es in Zusammenarbeit mit dem Kreisreiterverband ausgerichtet wird, winkt sogar eine kleine finanzielle Unterstützung.

Ein spannendes Erlebnis: Die Deutschen Quadrillen-Championate

Einmal im Jahr lädt die Deutsche Reiterliche Vereinigung in Zusammenarbeit mit einem gastgebenden Verein zu den Deutschen Quadrillen-Championaten ein. Der kreative Mannschaftswettbewerb für jeweils vier bis acht Pferde wird auf dem Niveau der Klasse A** ausgetragen. Teilnehmen können Reiter aller Leistungsklassen. Es handelt sich um einen WBO-Wettbewerb, eine Jahresturnierlizenz ist daher nicht erforderlich. Auch die Pferde müssen nicht als Turnierpferde registriert sein.

Ausgeschrieben werden zwei Kategorien: eine „Klassische Quadrille“, bei der Reiter in Turnierkleidung antreten, und eine „Themen-Quadrille“, bei der fantasievolle Kostüme getragen werden.

Gelassenheitsprüfungen (GHP)

Gelassenheitsprüfungen sind eine attraktive Herausforderung in der Ausbildung und bereichernd für jedes Pferd und jeden Reiter. Es gibt es in einer geführten und einer gerittenen Form. Egal, ob man seinen vierbeinigen Partner lieber führt oder reitet: die Anforderungen beziehen sich auf die inneren Werte und die Erziehung des Pferdes. Bleibt es ruhig, wenn unvermittelt Luftballons hinter einer Hecke aufsteigen? Nimmt es einen lauten Rappelsack entspannt hin? Reagiert es cool, wenn in seiner Nähe Regenschirme aufgespannt werden?

Das Schöne bei Gelassenheitsprüfungen ist, dass man alle Herausforderungen gut dosieren und in Ruhe üben kann, bevor man sich der Prüfung stellt. Ihre Bewältigung ist eine tolle Bestätigung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Pferd. Die Gelassenheitsprüfungen dürfen beliebig oft absolviert werden. Ergebnisse ab der Note „befriedigend“ können in einen GHP-Pass eingetragen werden, wenn man das möchte.

“Ross und Reineke”

„Ross und Reineke“ ist ein erprobtes und bewährtes Konzept für einen teamorientierten, vergnüglichen und erlebnisreichen Tag in der Natur. Er kann zu Pferd oder auf Schusters Rappen bewältigt werden. Auf einer vorbereiteten Wegstrecke warten Stationen mit verschiedenen Aufgaben auf die Teams. Die Anforderungen haben mit den Themen Natur und Ausreiten zu tun.

Es gibt eine Musterausschreibung, die hier heruntergeladen werden kann.

Wird das Konzept in Zusammenarbeit mit einem Stadt,- Kreis- oder Bezirksreiterverband umgesetzt, kann sogar eine finanzielle Unterstützung beantragt werden.

Judith Schleicher

0251 - 3 28 09 64;
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