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Ehrenamtsmanagement

Ehrenamtsmanagement im Pferdesportverein

Schon vor den Coronamonaten war es schwer, Trainer*innen, Vorstandsmitglieder und Jugendleiter*innen zu finden. 
Nach dem 'Einfrieren' des Vereinslebens berichten immer mehr Vereine davon, dass das Thema "Ehrenamtliche finden" nun zu einer noch größeren Herausforderung geworden ist. 

Trainer*innen haben sich anders orientiert, Vereinsvorstände brauchen dringend Urlaub und junge Nachwuchsgruppenleiter müssen erst wieder für ein Engagement begeistert werden.

Gleichzeitig gab es Kündigungen in den Reit- und Voltigiergruppen. Nach den Lockerungen ist die Nachfrage aber wieder gestiegen - nur die Helfer*innen fehlen weiter. 
Und zu all dem kommt noch hinzu, dass das sonst funktionierende Vereinsleben ins Trudeln geraten ist.

An dieser Stelle setzt die Ausbildung "Ehrenamtsmanagement im Sportverein" an. Sie besteht aus zwei Moduln mit je 15 Lerneinheiten und kann mit einem Zertifikat des Landessportbundes NRW abgeschlossen werden. Ein weiterer Vorteil: Durch die Anbindung an die Initiative Ehrenamt des Landessportbundes NRW kann sie kostenlos angeboten werden. 

Eine weitere Besonderheit ist die Vergleichbarkeit der Inhalte. NRW-weit können die Module auch bei anderen Trägern (z.B. Kreissportbünden) belegt werden. Ein Beispiel: Modul 1 wurde bereits bei einem Kreissportbund belegt, Modul 2 dann beim Pferdesportverband Westfalen. In der Summe führen beide Module zu einem Zertifikat.

Ehrenamtsmanagement im Sporverein

Inhalt: Das steckt in der Ausbildung

Vereine sind in ihrer Sturktur ein wenig mit kleinen Unternehmen vergleichbar. Sie haben einen Vorstand, der die Geschäfte führt. Es gibt eine Buchhaltung und eine Presseabteilung. 

Jedes Unternehmen hat aber auch eine Personalabteilung. Es gibt Menschen, die sich dort um Stellenausschreibungen, Vorstellungsgespräche und die Mitarbeiterqualifikation kümmern. Im besten Fall fragen sie auch nach, wie es den Kolleg*innen im Unternehmen geht und führen Mitarbeitergespräche. 

Das Ganze hat ein Ziel: Mitarbeiter einstellen und im Unternehmen halten, die die anfallenden Aufgaben möglichst gut erledigen und sich auch auf Dauer mit dem Unternehmen verbunden fühlen. 

Natürlich ist ein Verein kein Unternehmen. Das ist auch gut so. Trotzdem lässt sich mit mehr Aufmerksamkeit für die Menschen, die sich in einem Verein engagieren, viel bewegen. 

In der Ausbildung zu Ehrenamtsmanager*innen im Sportverein wird anhand eines Zyklusmodells über systematsiches Ehrenamtsmanagement diskutiert und überlegt, wie die Methoden, Tools und Gedanken im Sportverein zu eine besseren Verteilung der anfallenden Aufgaben auf viele Schultern führen können.

Jede Organisation hat ihre eigene Organisationskultur. Dazu gehören beispielsweise eigene Werte, die gelebt werden sollen. Jedes neue Konzept kann nur dann erfolgreich in die Organisation integriert werden, wenn es mit ihrer Kultur vereinbar ist. Dazu müssen einige strategische Voraussetzungen gegeben sein: eine bewusste Entscheidung für die Ehrenamtsförderung treffen, eine positive Grundhaltung haben und entsprechende Rahmenbedingungen im Sportverein schaffen.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Um den Bedarf an Ehrenamtlichen in einem Sportverein herauszufinden, empfiehlt es sich, eine Liste zusammenzustellen, welche Aufgaben es für Ehrenamtliche gibt und inwieweit diese aktuell mit Ehrenamtlichen besetzt sind. Es hat sich bewährt, die nicht besetzten Aufgaben detaillierter in Form von sogenannten Aufgabenprofilen zu beschreiben. Parallel ist es sinnvoll mit Hilfe einer Ressourcenanalyse zu schauen, ob die einzelnen Personen sich in ihrem Engagement wohlfühlen, sich gern mehr oder weniger engagieren wollen und/oder Interesse an (zusätzlichen) anderen Aufgaben haben.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Sportvereine haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Personen zu finden, die anfallende Aufgaben und zu besetzende Positionen übernehmen. Zum einen können sie Menschen aus dem eigenen Sportverein bzw. dem Umfeld des Vereins suchen, die an einer ehrenamtlichen Tätigkeit interessiert sind oder sich noch stärker engagieren möchten. Zum anderen kann man versuchen, neue Ehrenamtliche außerhalb des Vereins zu finden. Hilfreich ist es vorher die Bedarfs- und Ressourcenanalyse durchzuführen.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Ein gelungener Einstieg in eine ehrenamtlichen Tätigkeit ist wichtig, damit Ehrenamtliche nicht gleich wieder abgeschreckt, sondern dauerhaft an einen Sportverein gebunden werden. In der Einführungsphase müssen Ehrenamtliche alle Informationen erhalten, die sie benötigen, um ihre Tätigkeit ausführen zu können und sich willkommen und eingebunden zu fühlen. Auch Ehrenamtliche, die vorher bereits in einem anderen Bereich engagiert waren, benötigen möglicherweise mit der Aufnahme einer neuen oder zusätzlichen Tätigkeit eine erneute Einarbeitung.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Aus- und Weiterbildungen sind manchmal zwingend notwendig, damit Ehrenamtliche Qualifikationen erlangen, die sie für die Ausübung ihrer Tätigkeit benötigen, beispielsweise eine Schiedsrichterlizenz. Fortbildungsmaßnahmen sollten aber nicht nur das Nötigste vermitteln, sondern den Ehrenamtlichen auch eine Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung bieten. Sie stellen somit auch eine Form der Anerkennung für das geleistete Engagement dar.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Ehrenamtliche müssen nicht nur gewonnen, sondern auch gehalten werden. Das Engagement von Ehrenamtlichen in Sportvereinen nachhaltig zu gestalten ist daher die wichtigste kontinuierliche Aufgabe. Nur über eine wertschätzende Begleitung der Ehrenamtlichen kann diese Bindung gewährleistet werden. Ausnahmen bestätigen hierbei die Regel — allerdings ist es gut möglich, dass sich auch diese Ehrenamtlichen über Wertschätzung freuen und sich dadurch stärker motiviert fühlen würden!

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Eine regelmäßige (Selbst-)Evaluierung kann dabei helfen, die Zufriedenheit im Ehrenamt zu erfassen und einen möglichen Unterstützungsbedarf bei den Ehrenamtlichen des Sportvereins zu identifizieren. Evaluierung hilft, die selbstgestellten Qualitätsstandards einzuhalten und trägt dazu bei, dass die Ziele und Erwartungen des Sportvereins und seiner Ehrenamtlichen von Zeit zu Zeit abgeglichen werden. Regelmäßige Entwicklungs- und Feedbackgespräche sind eine gute Möglichkeit, die Schritte 7 bis 9 umzusetzen.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Für viele Ehrenamtliche sind Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten im Engagement wichtig. Dies kann mit neuen Aufgaben einhergehen. Möglicherweise haben Ehrenamtliche aber über die für ihre Tätigkeit unbedingt erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten hinaus das Bedürfnis, weitere Kenntnisse und Eindrücke zu erlangen, die ihnen auch die Möglichkeit bieten, sich persönlich weiterzuentwickeln. Dies könnte beispielsweise durch die Teilnahme an Sitzungen erfolgen, die nicht unmittelbar zum Aufgabenfeld des Ehrenamtlichen gehören, wenn dies gewünscht wird.
Regelmäßige Entwicklungs- und Feedbackgespräche sind eine gute Möglichkeit, die Schritte 7 bis 9 umzusetzen.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

 

 

Die Anpassung von Anforderungen und Aufgaben ist eine wichtige Strategie zur Bindung von Ehrenamtlichen. Zu viel Routine kann das Ehrenamt langweilig werden lassen und mit zunehmender Erfahrung entwickeln sich neue Ambitionen. Auch Rahmenbedingungen (z.B. im Beruf oder in der Familie) können sich ändern. Insbesondere wenn die Vereinbarkeit mit der aktuellen Lebenssituation nicht mehr gegeben ist, ist die Anpassung der Anforderungen die einzig effektive Strategie, einen Ausstieg langfristig zu vermeiden. Regelmäßige Entwicklungs- und Feedbackgespräche sind eine gute Möglichkeit, die Schritte 7 bis 9 umzusetzen.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Alles hat ein Ende — auch das ehrenamtliche Engagement. Wenn die ehrenamtliche Tätigkeit beendet wird, ist es dennoch wichtig, die Verabschiedung gut zu gestalten. Neben der wichtigen Wertschätzung für das geleistete Engagement tragen ehemalige Ehrenamtliche auch zum Ruf des Sportvereins bei. Außerdem besteht immer die Möglichkeit, dass sich Ehemalige zu einem späteren Zeitpunkt erneut für ein Engagement entscheiden, beispielsweise wenn die persönlichen Lebensumstände dies wieder zulassen.

vgl. Steinbach, Gütt, Freytag (2012): Der Lebenszyklus des Freiwilligen Engagement. zitiert nach LSB NRW (Hrsg.): Die Initiative Ehrenamt: https://www.sportehrenamt.nrw/fuer-interessierte/der-lebenszyklus, 01. Oktober 2021

Ablauf - So ist die Ausbildung aufgebaut

Die Ausbildung zu Ehrenamtsmanager*innen im Pferdesportverein findet in zwei Modulen mit je 15 Lerneinheiten statt. Die Module beginnen jeweils mit einer Blended-Learning-Phase.

Das bedeutet, dass eine Arbeitsphase im digitalen Lernzentrum stattfindet, in der Gedanken und Ergebnisse mit den anderen Teilnehmer*innen geteilt werden. Die Teilnahme an dieser Arbeitsphase ist verpflichtend.

Wann und wo in dieser Phase gearbeitet wird, ist dem eigenen Terminkalender überlassen.

Zum Ende eines Moduls treffen sich alle Teilnehmer*innen zu einem gemeinsamen Präsenztag. Dort werden die Ergebnisse derr Online-Phase aufgegriffen, diskutiert und fachlich erweitert.

Nach Abschluss beider Module erhlaten die Teilnehmer*innen ein Zertifikat vom Landessportbund NRW. Das Zertifikat kann im Verein eingereicht oder für eine Vereinsmanager-Ausbildung beim Landessportbund NRW angerechnet werden. 

Die Inhalte der beiden Module sind in ganz NRW gleich. Sollte also nur das Basismodul beim Pferdesportverband Westfalen belegt werden, kann das Aufbaumodul zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. bei einem Kreissportbund) absolviert werden. In Summe beider Module stellt der Landessportbund dann das Zertifikat aus.

 

Ehrenamtsmanagement im Sportverein

Infos und Anmeldung

22.10.2022

Präsenztag Basismodul

09:00 - ca. 17:00 Uhr 

Reitverein Iserlohn

19.11.2022

Präsenztag Aufbaumodul

09:00 - ca. 17:00 Uhr 

Reitverein Iserlohn

max. 20 Plätze

Für die EA-Managementausbildung werden 20 Plätze vorgehalten.

Die Plätze werden nach Eingang der Anmeldung vergeben. 

Verpflegung

Für die Verpflegung während der Präsenztage ist gesorgt.

Workshop-Leitung

Der Workshop wird von Dominik Braun geleitet. 

Anmeldung zur Ausbildung EA-Management im Pferdesportverein

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